Nahwärmenetzes mit Energieerzeugung
Neues Reststoffkraftwerk in Frastanz

Als Standort wurde eine bisher als Parkplatz genutzte Fläche auf dem Gelände von Rondo festgelegt  | Foto: Rondo Ganahl
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Im Rahmen der Initiative „Energieautonomie Frastanz“ wird auf dem Betriebsgelände der Rondo Ganahl AG der Bau eines neuen Reststoffkraftwerks geplant.

Dieses wird sowohl den Bedarf an thermischer Energie der Papier- und Wellpappefabrik decken als auch Energie in das örtliche Nahwärmenetz einspeisen.

„Es ist hoch an der Zeit, dass wir unsere Energieversorgung auf neue Beine stellen und damit Verantwortung für unsere Mitarbeitenden und Kunden übernehmen“, ist Hubert Marte überzeugt und reagiert damit auf die Unsicherheit bei der Gasversorgung. Darum werden jetzt durch das Projekt „Energieautonomie Frastanz“ neue Impulse gesetzt und mit dem Bau eines eigenen Kraftwerks die in Vorarlberg vorhandenen Wert- und Reststoffe als wertvolle Energieträger genutzt. Zudem besteht die Chance, das Nahwärmenetz der „Biowärme Frastanz“ im Ort auszubauen. „Energieautonomie Frastanz“ ist eine gemeinsame Initiative des Papier- und Wellpappespezialisten Rondo, der Gemeinde Frastanz, der E-Werke Frastanz und der Brauerei Frastanz. „Es ist ein Gebot der Stunde, nicht länger mit Öl und Gas zu heizen, darum wollen wir Privathaushalten und auch der Wirtschaft eine sinnvolle Alternative bieten“, erklärt Walter Gohm, Bürgermeister der Marktgemeinde Frastanz.

Energie für Papierherstellung

Erreicht wird das unter anderem durch den Bau eines Reststoffkraftwerks auf dem Betriebsgelände von Rondo. Das geplante Kraftwerk soll insbesondere dazu genutzt werden, um die benötigte Prozesswärme für die Papier- und Wellpappefabrik des Unternehmens zukünftig selbst zu erzeugen, denn die Rohpapiererzeugung ist sehr energieintensiv. Die notwendige Wärmeenergie dafür konnte bisher am Standort Frastanz nur mit Gas erreicht werden – und machte Rondo zu Vorarlbergs größtem Erdgasabnehmer. Benötigt werden derzeit jährlich rund 14 Millionen Normkubikmeter Gas beziehungsweise 150 GWh an thermischer Energie, was dem Jahresbedarf von cirka 10.000 Haushalten entspricht. Hubert Marte, Vorstandsvorsitzender der Rondo Ganahl AG: „Wir haben hier die große Chance, unsere Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen und unabhängig zu werden. Mit voraussichtlich 70 Millionen Euro ist das auch für uns eine große Investition. Aber auf lange Sicht stärkt dieses Kraftwerk unseren Standort als Firmenhauptsitz und wir sichern damit die Arbeitsplätze für unsere rund 400 Mitarbeitenden vor Ort.“

500 private Haushalte

Neben der Papierfabrik sollen aber auch weitere Betriebe Wärmeenergie aus dem Kraftwerk beziehen können. Allen voran die Brauerei Frastanz als direkter Nachbar und ebenfalls Partner von „Energieautonomie Frastanz“, die ihren derzeitigen Bedarf von fünf GWh pro Jahr damit decken kann. „Auch beim Bierbrauen haben wir energieintensive Prozesse. Wir begrüßen daher den Ausbau des Netzes und die Eigenversorgung mit Wärmeenergie“, so Kurt Michelini, Geschäftsführer der Brauerei Frastanz. is zu 500 private Haushalte könnten darüber hinaus profitieren, wenn das Kraftwerk in das Frastanzer Nahwärmenetz eingegliedert wird.

Eine große Chance

Rainer Hartmann, geschäftsführender Gesellschafter der E-Werke Frastanz GmbH, erklärt:

„Als Eigentümerin und Betreiberin der Biowärme Frastanz samt Nahwärmenetz möchten wir unser Angebot laufend verbessern und möglichst viele weitere Objekte und Haushalte anschließen. Genau das könnten wir mit dem Projekt ‚Energieautonomie Frastanz‘.“

Mit dem neuen Reststoffkraftwerk besteht die große Chance, auch den bisher von der Biowärme Frastanz noch nicht erfassten, südlichen Ortsteil der Gemeinde zu erschließen. Das bestehende Biomasse-Heizwerk versorgt jetzt schon knapp 80 Abnehmer – darunter die Marktgemeinde, die Pfarre, Unternehmen und zahlreiche private Haushalte. In Verbindung mit dem neuen Kraftwerk kann die Ausfallsicherheit des gesamten Systems erhöht und die Auslastung optimiert werden.

Als Standort wurde eine bisher als Parkplatz genutzte Fläche auf dem Gelände von Rondo festgelegt  | Foto: Rondo Ganahl
Die Partner der Initiative „Energieautonomie Frastanz“ | Foto: Rondo Ganahl AG / F. Sams

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