Medizintechnik: OÖ und New York arbeiten in Zukunft zusammen

- John Lieberman (New York Medizin-Cluster), Landeshauptmann Josef Pühringer, Nora Mack (Medizintechnik-Cluster OÖ) und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl.
- Foto: Land OÖ/Stinglmayr
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OÖ/NEW YORK. Professor Peter Palese ist international einer der anerkanntesten Virologen. Der gebürtige Linzer, dessen Eltern früher die Linzer Apotheke Hofstätter betrieben, studierte an der Universität Wien Medizin. Von dort aus führte ihn sein Weg nach New Jersey und schließlich an die Mount Sinai School of Medicine in Manhattan. Der 72-jährige Mediziner soll zukünftig eines der Bindeglieder sein, die die Mediziner in New York und Linz näher zusammenschweißt.
Am 1. Februar unterzeichneten der Medizintechnikcluster OÖ und sein New Yorker Pendant, das NYC Medical Technology Forum, einen "Letter of Intent". Damit will man zukünftige Zusammenarbeit zwischen Forschung, Lehre und Wirtschaft quer über den Atlantik – zwischen OÖ und New York – stärken. "Es ist dies das erste derartige Agreement, das mit einem ausländischen Cluster abgeschlossen wurde", sagt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl.
Und Landeshauptmann Josef Pühringer ergänzt: "Es ist nicht selbstverständlich, dass wir hier in New York Zugang haben. Für die Entwicklung der Medizin-Fakultät in Linz sowie Oberösterreich als Medizintechnik-Standort sind Kooperationen zentral. Reisen stoßen Türen auf und Kooperationen an", so Landeshauptmann Pühringer.
Roboter-OPs sind auf dem Vormarsch
Das Mount Sinai Hospital mit seinen 1800 Studenten und der Zentrale direkt am Central Park ist eines der führenden Krankenhäuser des Großraums New York. Auf mehrere Standorte in ganz Manhattan verteilt, ist das Hospital im Bereich der roboter-gestützten Operationstechnik Vorreiter. Über 7500 Operationen wurden seit 2004 mit Hilfe von Robotern durchgeführt – viele davon mit Hilfe des sogenannten DaVinci-Operationssystems. "Wenn wir so operieren, haben die Patienten weniger Schmerzen, der Heilungsverlauf verbessert sich und es bleiben weniger sichtbare Narben", so Michael Palese.
Der Sohn von Peter Palese arbeitet ebenfalls am Mount Sinai Hospital und ist dort einer der führenden Top-Urologen. Mittlerweile sei es fast unmöglich, in New York Chirurgie ohne Roboter-Hilfe anzubieten, meint der Experte. Einziger Knackpunkt des "Systems der Zukunft" seien die Kosten. Eine DaVinci-Maschine kostet bis zu 2,5 Millionen Euro – amortisiert hat sich sie frühestens nach fünf Jahren. Für privatwirtschaftlich geführte Krankenhäuser in den USA ist das oft ein zu langer Zeithorizont. In OÖ verfügen das Krankenhaus in Rohrbach und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz über ein DaVinci-OP-System.
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