Alternative zu Handy, What's App & Facebook

WALDHAUSEN. Kommunikation spielt heutzutage schon für jedes Kind eine wichtige Rolle. Es gibt jedoch Alternativen zu Smartphones, What's App und Facebook: Gerold Spiegl, Amateurfunker der ersten Klasse, betreibt seit fast 30 Jahren die drahtlose Kommunikation. Seit seiner Kindheit interessiert sich der Waldhausner für das Hobby der anderen Art, doch erst bei einem Klassentreffen kam er durch einen Schulkollegen in Kontakt mit dem CB-Funk. Die Abkürzung steht für "citizens' band radio" und kann als Funkanwendung von allen benutzt werden. "Danach verbrachte ich fast meine ganze Freizeit an der Station und lernte neue Leute kennen", erzählt der Lastkraftwagenfahrer. Der Einstieg ist kinderleicht: Die Anschaffungskosten für die fünf Meter lange Dachantenne, ein Netzgerät und ein Funkgerät liegen bei 500 Euro, gebrauchte Ausstattungen sind sogar günstiger zu erwerben. Danach benötigt man nur noch einen Spitznamen und der Funkspaß kann beginnen. Er nennt den CB-Funk als seine Einstiegsdroge. Das war ihm jedoch bald nicht mehr genug, weswegen er die Prüfung zum Amateurfunker ablegte. Diese berechtigt ihn für alle Amateurfunk-Frequenzbänder. Im Gegensatz zum CB-Funk, der eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern hat, funktioniert der Amateurfunk weltweit.

Hilfe in Notsituationen
Alle zehn Minuten wird das eigene Rufzeichen gesendet – eine gewisse Funkdisziplin wird dabei vorausgesetzt. "Für den Amateurfunk sind zwar eine Prüfung, ein Rufzeichen und eine kleine Steuerabgabe notwendig, dafür steht einem aber eine riesige Auswahl an Antennen, Frequenzen und Geräten zur Verfügung", bemerkt der 47-Jährige. Neben Gesprächen über Gott und die Welt können beim Amateurfunk sogar Bilder, Texte und E-Mails versandt werden. Die Kommunikation, die ohne kommerzielle Infrastruktur erfolgt, hat aber noch eine weitere Funktion. Über Funk können Segelschiffe weit draußen am Ozean Kontakt zu verschiedenen Funkstationen halten. Hier spielen Funkgeräte auch in Notsituationen eine wichtige Rolle, was von Handys oder Internet in dieser Hinsicht nicht behauptet werden kann.

Der tiefere Sinn
Funkspezialist Gerold Spiegl selbst kombiniert den Funk gern mit anderen Hobbys: Wanderungen und Radtouren sind für ihn erst dann gelungen, wenn er dabei zumindest ein Gespräch über sein Handfunkgerät führen kann. Der Amateurfunker ist nicht nur begeistert von der Hilfsbereitschaft anderer Funker, er heißt auch Interessierte herzlich willkommen. Unter der Mailadresse oe5gel@linzag.net ist er für Noch-nicht-Funker jederzeit erreichbar. Denn im Funken sieht er auch einen tieferen Sinn: "Alle, die miteinander reden, brauchen keine Bomben werfen!"