Neujahrsempfang
Ein „Halleluja“ für den Kardinal

Der Musikverein Thüringerberg spielte zum Blumenegger Neujahrsempfang groß auf. | Foto: Dietmar Hofer
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Neujahrsempfang der Blumenegger Gemeinden unterstrich gemeinsames Denken

Die Kleingemeinde Thüringerberg war heuer Gastgeber des bereits tradtionellen Blumenegger Neujahrsempfang. Diesjähriger Gastreferent war der in Schruns aufgewachsene Kardinal Christoph Schönborn, der über die Herausforderung des Glaubens in der heutigen EU sprach.

Die Zeiten ändern sich nicht nur zum Schlechten. Was beispielsweise die Zusammenarbeit von Gemeinden betrifft, gibt es viel mehr Miteinander als früher. Die vier Blumenegg-Gemeinden Thüringen, Thüringerberg, Ludesch und Bludesch machen es mit gemeindeübergreifenden Projekte vor.
Auch der gemeinsame Neujahrsempfang, den es seit 1997 gibt, steht als Exempel dafür.Besonders stolz sind die Bürgermeister auf das jüngste Projekt mit dem Namen „Finanzdienstleistungszentrum Blumenegg“, an dem gleich sechs Kommunen beteiligt sind. Denn neben den vier Blumenegg-Gemeinden schlossen sich auch St. Gerold und Blons an. Beim Projekt geht es darum, die jeweiligen Finanzdienstleister in den Gemeinden an einem Standort zusammenzuführen und somit besseren Service und Spezialisierungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Der Glaube im heutigen Europa
Bürgermeister und „Hausherr“ Willi Müller durfte beim großen Festakt unter anderem seine Amtskollegen Harald Witwer (Thüringen), Dieter Lauermann (Ludesch) und Michael Tinkhauser (Bludesch) begrüßen. Auch die Ortschefs anderer Gemeinden – wie beispielsweise der Frastanzer Bürgermeister Eugen Gabriel oder Werner Konzett aus Fontanella“ – ließen sich so wie Landeshauptmann Markus Wallner, Landtagspräsident Harald Sonderegger und Landesrat Christian Gantner den Neujahrsempfang nicht entgehen. Unterhalten sie vom Musikverein Thüringerberg, der auch eine Version von Leonhard Cohens „Halleluja“ zum Besten gab.

Anlass dafür war ein von Kardinal Christoph Schönborn, der als Gastreferent sich mit der Frage beschäftigt, welche Herausforderungen auf den Glauben im Europa von heute zukommen. Der in Schruns aufgewachsene Erzbischof machte dabei deutlich, dass aus seiner Sicht die Menschen nicht unchristlicher geworden sind. „Die Kirche hat zwar nicht mehr jenen politischen Einfluss wie früher, aber das ist gut so“, ließ Schönborn wissen.
Er erinnerte sich dabei an seine eigene Kindheit in den 1950er-Jahren und der noch herrschenden „Schwarzen Pädagogik“ in den Schulen.

„Es gab damals viel mehr Traditionen, die einerseits zwar Halt gaben, andererseits die Menschen auch begrenzten.“

Glaube steht für ihn auch für Glaubwürdigkeit, die Christen mit der Kraft der Überzeugung leben.

In seiner sehr pointierten Ansprache zog der hohe geistliche Würdenträger einen Vergleich mit dem Navi und der Botschaft Christis. „Wenn man sich verfährt, ertönt im Navi eine Stimme, die einen zur Umkehr rät.“ Auch Jesus riet zu dieser. Umkehr ist für den Kardinal das Stichwort der Gegenwart. „Wir alle müssen uns bewusst sein, in welch‘ guter Zeit wir leben – mit einem Wohlstand, der in der Geschichte der Menschheit unvergleichlich ist. Doch die Zeiten werden in den nächsten Jahren schwieriger werden.“

Scheck für „Netz für Kinder“
Krönenden Abschluss bildete die Scheckübergabe an Hubert Löffler von „Netz für Kinder“. Beim traditionellen Weinhachtsfest in der Villa Falkenhorst kaumen heuer 5.422 Euro an Spenden zusammen.

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