Auszeichnung
Staatspreis für Raggaler Projekt

Der Staatspreis ist Anerkennung für die großen Bemühungen der Agrargemeinschaft Frassenwald. | Foto: VLK/Doris Wild
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  • Der Staatspreis ist Anerkennung für die großen Bemühungen der Agrargemeinschaft Frassenwald.
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Die nachhaltige und innovative Waldbewirtschaftung stößt auch beim Bund auf Anerkennung

Der Staatspreis ist Auszeichnung für ein Schutzwaldprojekt, das beharrlich und bestimmt umgesetzt wurde.

Neben der Schutzwaldfunktion stellen die 200 Hektar Ertragswald für die 70 Mitglieder zählende Agrargemeinschaft die einzige Einnahmenquelle dar. Aufgrund der schattseitigen Lage der Waldflächen und der wüchsigen Böden im niederschlagsreichen Großwalsertal ist Potenzial für sehr hochwertige Holzqualität bis hin zum Klangholz für Instrumentenbauer vorhanden.

Im desolaten Zustand
Bis in die 1980er-Jahre waren die Waldflächen wegen Überalterung, mangelnder Erschließung, langjähriger Waldweide sowie überhöhten Schalenwilddichten in einem desolaten Zustand. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die ganzheitliche Herangehensweise. Bevor begonnen wurde, wurden zunächst die Gefährdungen für den Wald beseitigt. Dazu holte man die WLV als kompetenten Partner mit ins Boot. Nach Ausarbeitung eines flächenwirtschaftlichen Projekts begann man mit der Erschließung der Waldflächen und mit technischen Verbauungen zur Unterbindung des Steinschlag- und Lawinengeschehens. Gleichzeitig wurde die Jagd intensiviert, um bestmögliche Bedingungen für eine reichhaltige Naturverjüngung zu schaffen.

Zielsetzungen und Kontinuität
Eine reichhaltige und artenreiche Naturverjüngung der Wälder – insbesondere auch mit Weißtanne – hatte absolute Priorität. Man erkannte sehr früh, dass die entgangene Jagdpacht vielfach durch die Fortschritte in Qualität und Mischung der Waldverjüngung kompensiert wird. Trotz Gegenwind hat man hier nach ersten Erfolgen nie nachgelassen, sondern den eingeschlagenen Weg kontinuierlich weiter verfolgt.

Die Mitglieder haben ihre Ziele mit hohem persönlichem Einsatz verfolgt und dabei trotz Arbeitsteilung nie den Blick für das große Ganze verloren.
Sämtliche Aktivitäten wurden getreu dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ stets durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Der „Kirchwald“ ist nicht nur jedem im Dorf, sondern auch weit über die Region hinaus ein Begriff. Zur Vermittlung des Wissens um den Schutzwald, dessen Leistungen für die Gesellschaft, sowie dessen Bewirtschaftung wurden Bürger und Vereine in Sanierungs- und Pflegemaßnahmen aktiv eingebunden.

Alle wurden miteingebunden
Auch die Volksschule, die Jungbauernschaft, der Skiverein, die Feuerwehr und die Funkenzunft halfen bei Aufforstungen, Ausmäharbeiten und weiteren Pflegemaßnahmen mit. Zusätzlich wurden Waldtage für Familien veranstaltet. Auch einem Fachpublikum wurden die Projekte vorgestellt.

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