"Wir machen die besten Energiesparfenster in Australien

- Eine oberösterreichische Wirtschaftsdelegation unter Führung von WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner besuchte kürzlich die Firma von Tony Paarhammer (re).
- hochgeladen von Thomas Kramesberger
Der Oberwanger Tony Paarhammer und seine Frau Edith bauen seit den 1990er Jahren Fenster in der Nähe von Melbourne, Australien.
OBERWANG/MELBOURNE. 1990, das Ehepaar Tony und Edith Paarhammer macht sich auf den Weg nach Australien. Zunächst nicht für immer – heute, 25 Jahre später wissen sie allerdings: Es war doch eine Lebensentscheidung. Das "Power-Duo" versuchte sich zunächst in der Möbel- und Küchenbranche. "Doch der Möbelbau hat nicht funktioniert", sagt Tony Paarhammer. Australier haben offensichtlich ein nicht so ausgeprägtes Gespür – oder Interesse – für Inneneinrichtung. Ganz im Gegensatz zum Durchschnittsösterreicher.
1991 sattelte die Firma Paarhammer dann ins Fenster- und Türbusiness um. Eine gute Entscheidung, sieht man von den zähen Anfängen ab. "Die ersten sechs Jahre waren eine schwere Zeit, sagt der 55-jährige gebürtige Oberösterreicher. Und weiter: "Wir sind von einem relativ guten Einkommen, das wir in Österreich hatten, dazu übergegangen, dass wir quasi den Fensterkitt gegessen haben", scherzt Tony. Doch bereits 1995 sahen die Paarhammer Licht am Ende des Tunnels. Weitere zehn Jahre später kommt dann endlich der große Durchbruch: Über Nacht ändert sich der Fenstermarkt in Australien. Hatte die Firma bis dahin oft die Lager voll, kam sie damals kaum mehr mit dem Abarbeiten der Bestellungen hinterher. 2010 vergrößerte sich die Firma, eine neue Halle wurde gebaut, der Umsatz stieg in dem einen Jahr um 50 Prozent. Und heute? "Heute machen wir die besten Energiesparfenster in Australien", sagt Edith. Die Firma Paarhammer hat sich als Anbieter von Fenstern und Schiebetüren zu einem Vorzeigeunternehmen in diesem australischen Nischenmarkt gemausert. Ihr Kundensegment erstreckt sich von ausgefallenen Hotelprojekten auf Tasmanien, bis hin zu Wohnprojekten oder Luxusimmobilien in Sydney.
Besonderen Wert legt der australische Fensterspezialist auf die Zusammenarbeit mit oberösterreichischen Unternehmen. Man schätzt die Qualität des Exportlandes OÖ. Das Vorchdorfer Fensterbauunternehmen Wicknorm etwa ist eng mit der Firma Paarhammer verbandelt – auch auf persönlicher Ebene. Die Beziehung der beiden Geschäftsführer sei gekennzeichnet von großem Vertrauen und Respekt, heißt es. "Die Firma Wicknorm aus Vorchdorf war traumhaft zu uns und hat uns viel geholfen", sagt Tony Paarhammer. Das Unternehmen aus dem Salzkammergut stellte ihm Vorlagen für Brandschutzfenster zur Verfügung, mit denen Paarhammer den australischen Markt aufrollen will. Darüber hinaus unterhalten die Australier auch gute Kontakte zur Gosauer Firma Ramsauer – man finde kein besseres Silikon in ganz Australien, als jenes von Ramsauer, meint der Auswanderer stolz.
Unterm Strich: Die Firma Paarhammer läuft gut. Tony und Edith erwirtschaften mit 20 Mitarbeitern vier Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Tendenz steigend. "Australien ist einfach immer noch ein Pionierland", sagt Paarhammer. Kein Wunder: In einem Markt, in dem jährlich mehr Häuser gebaut werden, als in ganz Deutschland, gibt es für Qualität "made in OÖ" immer einen Markt.
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