„Heimatleuchten“ Walsertal im TV
Unterwegs mit Richard Deutinger

Foto: ServusTV / Degn Film
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Das Walsertal steht im Zentrum der Sendung „Heimatleuchten“. Zu sehen am Freitag, 29. September, ab 20.15 Uhr, ServusTV.

Steile Berghänge und hoch gelegene Alpen fordern von den Bergbauern vollen Einsatz. Sie schaffen die Arbeit mit großem Fleiß, vergessen dabei aber nicht die Geselligkeit und Lebensfreude. „Luschtig gläbt ond selig gschtorba, ischt dam Teifl d Rächnig verdorba“, heißt es im Großen Walsertal. Was das heißt? „Heimatleuchten“ verrät es.

Landwirtschaft im Walsertal

Die Walser machten das Tal urbar und brachten die bis heute praktizierte Form der Dreistufen-Landwirtschaft mit. Daher wurde es vor 20 Jahren zum ersten Unesco-Biosphärenpark Österreichs ernannt. Jahrhundertelang lebte man im Großen Walsertal fast gänzlich abgeschieden und das hat seine Spuren hinterlassen. So entdeckt Richard Deutinger auf seiner Reise von der Alpenstadt Bludenz bis nach Fontanella eine eigenständige Kultur, Dialekte und Lebensphilosophie. „Lütschü und vehnärrsch“ – auf gut Deutsch menschenscheu und viehnärrisch – so beschreiben sich die Walser selbst. Ersteres stimmt gar nicht, wie Richard Deutinger auf seinem Streifzug durch den Biosphärenpark herausfindet, zweiteres sehr wohl: Die Walser sind vernarrt in ihr Vieh. Bester Ausdruck dafür ist der Walserstolz, ein köstlicher Bergkäse, den unteren anderen Bernhard Domig auf der Alpe Laguz erzeugt.

Sonntagskind Josef Türtscher

Ein „Sonntagskind“ im wahrsten Sinn des Wortes ist Josef Türtscher, der Obmann der Walservereinigung. Er ist in der Gemeinde Sonntag zur Welt gekommen, hat sein Leben dort verbracht und bewirtschaftet die schroffen Berghänge mit Leidenschaft. Doch nicht jedes Kräutlein kommt auf den Speiseplan des Viehs – auf den reich blühenden Wiesen und Weiden des Biosphärenparks wird handverlesener Bergtee geerntet und direkt im Tal verkauft. Und wem der Tee nicht hilft, dem sei ein Ausflug nach Bad Rothenbrunnen empfohlen – der Legende nach hilft die Quelle bei Rheuma, auf jeden Fall hilft die entschleunigte Sommerfrische am Talschluss der Seele!

Probstei St. Gerold

Geistiges und kulturelles Zentrum im Tal ist die Propstei St. Gerold – Richard kann sich bei einem Rundgang überzeugen, mit wieviel Humor und Weltoffenheit Propst Martin Werlen die Begegnungsstätte mit 1.000-jähriger Geschichte führt. Ein wesentlicher Bestandteil der Walser-Identität sind ihre Trachten. Ilga Bickel – zusammen mit ihrem Mann Ernst – ist stolze Trägerin der traditionellen Kleidungsstücke und fertigt sie in ihrem „Nähstübli“ in Handarbeit noch selbst. Zudem kuratiert sie die Trachtenausstellung im Museum Großes Walsertal, und weiß einiges über die Bedeutung des „„Walserhemdli“ für Neugeborene im Tal.

Ein echter Walser

Ein echter Walser ist auch Emil Burtscher, früher Gendarm und erfolgreicher Sportschütze, der immer schon eine große Vorliebe für den Dialekt seiner Heimat und fürs Holz gehegt hat. Mit 82 Jahren werkt der Autodidakt in Sachen Holzverarbeitung immer noch eifrig in seiner Werkstatt, stellt Holzschindeln, Sensenstiele, Dachrinnen und sogar Musikinstrumente her. Und ganz nebenbei ist er auch unter die Autoren gegangen – „So redma bi önsch“ ist ein Buch voller Geschichten vom Aufwachsen im Großen Walsertal – selbstredend im Dialekt!

Zum Abschluss geht´s ins Dorfstübli nach Fontanella – dort beweisen vom Bürgermeister abwärts die Einheimischen, dass Fontanella zurecht den Namen Musikantendorf trägt.

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