Gemeinsam ist das Zauberwort

Christian Hecher
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BAD BLEIBERG (nic) Der Spitzenkandidat der 'Unabhängigen Liste Bleiberg (ULB)' kann seine Freude nicht verhehlen. Und die Gratulanten kommen nicht nur aus den eigenen Reihen. Die Botschaft des Abends aus dem Hochtal ist so eindeutig wie die Sitzverteilung: 'Wir wollen gemeinsam an den vordringlichen Problemen arbeite," heißt es ganz einig.
Schon am Vormittag im Wahllokal gaben sich fast alle Bürgermeisteranwärter ganz entspannt, hatten sogar Aufgaben im Wahlokal übernommen. Auch hier saßen die verschiedenen Parteien einträchtig am Tisch und schauten drauf, dass alles korrekt lief. Martin Oberrauner begleitete strahlend die Oma zur Wahlurne. Er ahnte noh nicht, dass es für seine FPÖ ein bitterer Tag werden würde.
Der ehemalige Bürgermeister Gunnar Illing versorgte die Wahlhelfer mit Kaffee und Semmeln und gab sich extrem entspannt.

Kurzer Wahlkampf
Ein wenig gestresst war Gerhard Kurz-Grafenauer, der für die SPÖ in nur zwei Monaten einen engagierten Wahlkampf als Spitzenkandidat führte.
Sepp Götz von den Grünen war wohl der Einzige im Quartett, der bereits den Wahlvortag zur Stimmagabe nutzte. Während die ULB ihren Wahlkampf am Freitag mit einer Veranstaltung beendete, setzten die Bleiberger Grünen am Samstag vor dem verschlossenen Thermalbad einen Schlusspunkt. Zu der Diskussion kamen nicht nur alle Parteien, sondern über 100 Bürger.
Die Wahlbeteilung sank um gut sechs Prozent, was ale Parteien überraschte. Doch 80 Prozent können sich dennoch sehen lassen. Ein wenig Nachsitzen verursachten bei der Stimmauszählung in Bleiberg die Vorzugsstimmen.

Daten und Fakten zur Bleiberger Wahl
• Die 19 Mandate im Bleiberger Gemeinderat sind künftig wie folgt verteilt: ULB: 10 Sitze, SPÖ: 7 Sitze, FPÖ: 1 Sitz, Grüne: 1 Sitz.
• Wahlgewinner ist die ULB, die 8,39 % der Wählerstimmer dazu gewnnen konnte (2009: 44,21 %, 2015: 52,60 %).
• Die SPÖ konnte 35,6 % der Stimmen erreichen und verbesserte sich um 4,31 % (2009: 31,29 %).
• Die FPÖ, die 2009 als BZÖ antrat, kommt auf 5,8 % und verlor8,9 % (2009: 14,70 %).
• Die Grünen verloren bei 7,10 % auch 2,64 % (2009: 9,74 %).
• 2040 Menschen waren im Hochtal wahlberechtigt. 1632 Stimmen wurden abgegeben. Das sind 80 Prozent (2009: 86 %)
• Bürgermeister-Votum für Christian Hecher: 60,10 % (2009: 51,56 %).
• Die Übrigen: Kurz-Grafenauer: 29,4 %, Oberrauner: 3,3 % und Götz: 7,1 %.

Drei Fragen an den neuen Bürgermeister Christian Hecher
Wie sieht Ihr Alltag aus?
Hecher:
Seit Jänner bin ich in meinem Hauptberuf in Teilzet. Ich will präsent sein, auch mit Sprechzeiten.
Wie sieht der Blick in die Zukunft aus?
Hecher:
Zunächst gilt es auch mit den Mitarbeitern auf der Gemeinde ein Team zu bilden. Und die Zusammenarbeit mit dem allen Parteien ist wichtig - trotz absoluter Mehrheit.
Was sind Ihre Ziele?
Hecher:
Die Neue Mittelschule muss bleiben, ein Spielplatz muss her und die Finanzen müssen geordnet werden.

ULB: Christian Hecher
Die Farbe Lila zieht sich durch den Wahlkampf des 31-Jährigen. "Wir haben sie mehr eingesetzt als früher, aber sie gehört seit 24 Jahren zum Logo der ULB," versichert Christian Hecher.
Wie die anderen Bürgermeisterkandidaten hat er um Wahlkampf die Bürgernähe gesucht und ein Mammutprogramm absolviert. Mit seinem Freund, dem künftigen Vize-BM René Michenthaler, war Hecher seit anderthalb Jahren überall im Hochtal unterwegs
Ein Bürgermeister 'zum Anfassen' will Hecher auch in Zukunft bleiben. "Ich bin auf jeden Fall gesprächsbereit in alle Richtungen."

SPÖ: Gerhard Kurz-Grafenauer
Für Gerhard Kurz-Grafenauer, der erst spät zum Spitzenkandidaten der SPÖ berufen wurde, war der 1. März das Ende von zwei Monaten Dauerstress. Erhofft hatten sich die Roten im Hochtal trotz Plus mehr Einfluss. Es sollte nicht sein. "Wir können nicht gestalten, aber mitarbeiten und das wollen wir mit unseren sieben Sitzen definitiv," erklärt der Kreuther. Auch er nennt den Schulerhalt als wichtiges gemeinsames Ziel. "Während des Wahlkampfes hat es kein böses Wort untereinander gegeben. Die Tür für eine Zusammenarbeit, auch beim Land und bei der Suche nach einem Bad-Investor, ist offen."

Grüne: Sepp Götz
Begeisterung geht anders. Zwar hat sich an einem Sitz für die Grünen im Bleiberger Gemeinderat nichts geändert, doch die Zahl der Stimmen sank im Vergleich zu 2009. Für den stets kämpferischen Sepp Götz kein Grund zum Stillstand. "Wir müssen und werden gemeinsam mit allen Fraktionen an den vordringlichen Problemen unseres Hochtals arbeiten," sagt er und nennt die wichtigsten Themen: *Der Erhalt der NMS und das Thermalbad." Dass seine ehrenamtliche Arbeit wenig honoriert wurde, enttäuscht Götz. "Aber durch den Generationswechsel fällt uns die Zusammenarbeit leichter."

FPÖ: Martin Oberrauner
Seine Gesicht sprach Bände und Martin Oberrauner gibt auch freimütig zu, dass der Wahlsonntag ein bitterer Tag für die FPÖ in Bleiberg ist. Statt zuvor mit zwei Parteikollegen im Gemeinderat zu arbeiten, wird der junge Politiker jetzt zum Einzelkämpfer. "An meiner Arbeit und meinem Auftreten wird sich durch das Ergebnis sicher nichts ändern," macht er klar.
Wichtige Themen für ihn sind ebenfalls der Erhalt der Neuen Mittelschule (NMS) und die Verbesserung der Straßenqualität im Tal. "Ich gehe sportlich mit Niederlagen um," versichert der Wirt und Paraglidingflieger.

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