Ehemalige nö. SPÖ-Landesrätin belastet Novomatic
Christa Kranzl sagte Ende 2015 vor Gericht, Novomatic habe ihr 2005 „Vorteile“ in Aussicht gestellt – Konzern dementiert
BEZIRK. (OTS) Wie das Nachrichtenmagazins „profil“ in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, hat die frühere niederösterreichische SPÖ-Landesrätin Christa Kranzl den Glücksspielkonzern Novomatic Ende des Vorjahres vor dem Handelsgericht Wien belastet. Am 9. November 2015 sagte Kranzl als Zeugin unter Wahrheitspflicht in einem Zivilverfahren aus, das Novomatic gegen den früheren Geschäftspartner Thomas Sochowsky führt. Demnach soll der frühere Novomatic-Chef Franz Wohlfahrt Kranzl in einem Telefonat im September 2005 „Vorteile“ in Aussicht gestellt haben – unter der Voraussetzung, dass ein kurz zuvor erlassener umstrittener Bescheid des Landes zur Aufstellung von bis zu 2500 Automaten nicht aufgehoben werde (was schließlich doch geschah, wenn auch nur vorübergehend). Laut dem „profil“ vorliegenden Verhandlungsprotokoll sagte Kranzl, Wohlfahrt habe „Wert darauf gelegt, dass alles so bleibt … Er hat gemeint, dass das für mich nicht mein Nachteil sein würde.“ Weiters heißt es im Protokoll: „Über nochmaliges Befragen des Beklagtenvertreters, ob ich diese Aussage des Dr. Wohlfahrt dahingehend verstanden habe, dass mir ein Vorteil in Aussicht gestellt wurde, gebe ich an: Ja.“ Zugleich betonte die frühere Politikerin „nie etwas erhalten“ zu haben.
Konzern dementiert
Kranzl gegenüber „profil“: „Ich habe unter Wahrheitspflicht im Zeugenstand ausgesagt und stehe zu jedem Wort.“ Novomatic weist das durch Anwalt Peter Zöchbauer entschieden zurück: „Herr. Dr. Franz Wohlfahrt hat Frau Christa Kranzl weder wörtlich noch sinngemäß einen Vorteil in Aussicht gestellt.“ Die Äußerungen der Zeugin seien schlicht „unzutreffend“.
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