Internationaler Mechatronik-Preis 2014: Mechatronik - die Zukunft ist heute
WELS. Zum nunmehr neunten Mal wurde am 19. November im Siemens Forum Linz in Anwesenheit von rund 200 Gästen der internationale Mechatronik Preis verliehen. Ausgezeichnet wurden die besten Studienarbeiten in fünf Kategorien. Neben den Preisen für die besten Diplom-/Masterarbeiten und Dissertationen wurden die besten Abschlussarbeiten an einer oberösterreichischen HTL sowie der Preis der OÖ. Industrie für die Arbeit mit dem höchsten industriellen Nutzen verliehen. Mit ihrem Vortrag über „Space is the (smart) place – vom Traum zur Realität“ begeisterte DI Dr.- Ing. Sandra Häuplik-Meusburger vom Institut für Architektur und Design an der TU Wien und zeigte in beeindruckender Weise auf, wie wir Menschen in Zukunft leben werden und welche Rolle dabei die „intelligente“ Technik „Industrie 4.0“ spielen wird.
Bereits vor über 100 Jahren befasste sich der Schriftsteller, Zeichner und Karikaturist Albert Robida mit dem Thema, wie die Technik das Leben in Zukunft beeinflussen wird. Mit sich in die Sonne drehenden Häusern, Wettermaschinen, künstlichen Inseln im Meer, dem Vorstoß in den Weltraum wie auch der Vernetzung von Maschinen sind Robidas Visionen verblüffend aktuell. Und die Zukunft ist näher als man denkt – mit Industrie 4.0 - der (R)evolution in der Produktion. Mit dem Schlagwort Industrie 4.0 wird das Zusammenwachsen modernster Informations- und Kommunikationstechnologien mit klassischen industriellen Prozessen innerhalb eines Unternehmens bzw. auch über Unternehmensgrenzen hinweg beschrieben. Im Alltag hieße das: Die Objekte tauschen gegenseitig Informationen aus, treffen ihre Entscheidungen und steuern sich selbst. Die Mechatronik ist hier die Schlüsseltechnologie schlechthin. „Oberösterreich bringt alle Voraussetzungen mit, um beim Thema Industrie 4.0 vorne mitzuspielen. Anfang dieses Jahres wurde die Plattform Industrie 4.0 gegründet. Wirtschaft, Wissenschaft und anwendungsorientierte Forschung werden so in Oberösterreich miteinander verknüpft. Und darüber hinaus werden Maßnahmen und Akzente gesetzt, damit Oberösterreich auch in Zukunft Produktionsstandort Nr. 1 bleibt“, so Christian Altmann, Leiter Clusterland Oberösterreich (Oberösterreichische Technologie- und Marketinggesellschaft m.b.H.) „Mit den (r)evolutionierten industriellen Produktion werden sich auch die industrielle Arbeitswelt und die industrienahen Dienstleistungen verändern. Das Ergebnis daraus wird eine wesentlich stärker automatisierte, eine flexiblere und individuellere Produktion sein, die von den Mitarbeitern eine intensive Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten erfordert“, bekräftigt DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ. „Hochqualifizierte Techniker werden in Zukunft noch stärker gefragt sein. Oberösterreich hat den Vorteil, dass die für Industrie 4.0 relevanten Studienrichtungen an oö. HTLs und Hochschulen angeboten und die Studenten hervorragend ausgebildet werden, darunter eben auch Spitzen-Mechatroniker, wie wir sie gestern und in den letzten 8 Jahren auszeichnen durften.“
Hohe Qualität der Arbeiten
DI Stefan Oberpeilsteiner BSc., Gewinner der Kategorie Beste Diplom/Masterarbeit an Fachhochschulen aus Österreich sowie dem Ausland, befasste sich in seiner Arbeit zum Thema „Mikromechanische Modellierung kurzfaserverstärkter Materialien mittels CT-basierender RVEs“ mit einer Methode zur Untersuchung des Verhaltens von realen Mikrostrukturen unter mechanischen Lasten. Eine Arbeit, die einen neuen Ansatz vorstellt, der es nicht nur möglich macht, die reale Mikrogeometrie als Input für die Berechnung zu verwenden, sondern auch die Kopplung der Simulation mit realen Materialtests herstellt. Dadurch können lokale Effekte und Schädigungsmechanismen genau analysiert werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.