Tacita Dean
Am Freitag öffnet die Ausstellung der weltbekannten Künstlerin im Kunsthaus

Sie gehört zu den gefeiersten und vielseitigsten Künstlerinnen der Gegenwart: Tacita Dean ist ab morgen im KUB zu sehen. | Foto: Jim Rakete / Tacita Dean
  • Sie gehört zu den gefeiersten und vielseitigsten Künstlerinnen der Gegenwart: Tacita Dean ist ab morgen im KUB zu sehen.
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Am Freitag, 19. Oktober, wird im Kunsthaus Bregenz die Ausstellung von Tacita Dean, einer der renommiertesten Künstlerinnen der Gegenwart, eröffnet.

Neben zwei großformatigen Kreidezeichnungen wird auch ihr vielfältiges filmisches Werk gezeigt.

Geschichte, Erinnerung und Einfühlung, Naturgewalten und Menschenspuren sind die Themen im Werk Tacita Deans, eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Ihr Werk umfasst eine Vielzahl von Medien, am bekanntesten ist sie jedoch für ihre Auseinandersetzung mit dem photo-chemischen Film. Im Erdgeschoss des Kunsthaus Bregenz treffen die Besucher auf zwei monumentale Kreidezeichnungen. Für The Montafon Letter (2017) ließ sich Tacita Dean von einer historischen Geschichte inspirieren: Ein Lawinenabgang im 17. Jahrhundert erschüttert das Montafon. Der Legende zufolge wird der Geistliche, der die Toten segnet, von einer zweiten Lawine verschüttet und von einer dritten wieder freigelegt. Dean hat für die Ausstellung im Kunsthaus Bregenz ein zweites monumentales Bild mit dem Titel Chalk Fall, 2018, geschaffen. Ebenfalls mit Kreide gemalt, zeigt dieses Werk den Einsturz einer Kreideklippe.

Hommage an Antigone
Verteilt auf die drei Obergeschosse zeigt die umfangreiche Ausstellung im Kunsthaus Bregenz drei ihrer wichtigsten Filmarbeiten. Tacita Deans aktuellstes und aufwendigstes Filmprojekt Antigone wurde im Frühjahr 2018 in der Royal Academy in London erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Im KUB wird die Arbeit, eine einstündige, synchronisierte Projektion von zwei 35-mm-Filmen, im 1. Obergeschoss gezeigt. Sie entführt in das Bodmin Moor in England, zum Yellowstone-Nationalpark und gleichzeitig in die Savannen von Wyoming, um dort eine seltene Sonnenfinsternis einzufangen. Es ist eine Hommage an die mythische Figur Antigone, Tochter des Ödipus, die ihren blinden, gebrechlichen Vater durch die Wildnis führt. Antigone ist zudem der Name von Deans Schwester.

Stille und Technik
Im verdunkelten zweiten Obergeschoss leuchten sechs Leinwände der Filminstallation Merce Cunningham performs Stillness…, 2008. Der Tänzer Merce Cunningham performt darin das Stück seines Partners John Cage 4’33”, ein Musikstück, das ohne Ton die Stille feiert. Für jeden Satz des dreiteiligen Stücks nimmt Cunningham eine andere Pose ein. Es ist der greise Körper des Tänzers, den wir wahrnehmen, seine gedankenvolle Konzentration, seine gelassene Ruhe. Im dritten Obergeschoss ist das 2011 für die Turbinenhalle der Tate Modern konzipierte Werk „Film“ zu sehen – ein Porträt des Mediums Film schlechthin. Mit alten Techniken des Films wie Abdeckmasken, Kulissenmalerei auf Glas und handgefertigten Kolorierungen spürt Dean seiner Materialität nach, seiner Atmosphäre und seiner Prosa.

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