Mehr Sicherheit für Mädchen
Die Agenda Favoriten veranstaltete gemeinsam mit Polizei, U-Bahn- Prävention und Samariterbund einen Sicherheitstag für Mädchen am Reumannplatz.
280 Mädchen aus 16 Favoritner Schulen nutzten das vielfältige Angebot, das von gemeinsamen Spaziergängen mit der Polizei zu den früheren "Angstplätzen" rund um den Platz und in die U-bahn Station bis zur umfassenden Beratung um Polizei-Präventionsbus und einer Rettung des Arbeiter Samariterbundes reichte.
Neue Sicht auf den Platz
"Den ganz normalen täglichen Weg über den Reumannplatz zur U-Bahn oder Schule einmal in der Gruppe und mit ganz anderen Augen zu erleben, begleitet von der Polizei, kann alleine schon den Zustand dazu verbessern", ist Stadthauptmann Michael Lepuschitz überzeugt. "Besonders die zahlreichen Buschhecken, einige uneinsichtige Stellen und die Parkbänke sind für die Mädchen oft genannte Unsicherheitsfaktoren. "Auch ausreichend Licht ist für die Mädchen ganz wichtig", ergänzt Inspektor Michael Maringer von der Gewaltprävention Favoriten. Deshalb werde die Lichtsituation am Reumannplatz in Folge genau überprüft und ergänzt. "Gut Sehen und Gesehenwerden ist eine ganz wichtige Voraussetzung, um sich selbstsicher und vorausschauend im öffentlichen Raum zu bewegen", ist der erfahrene Beamte überzeugt. Das bestätigen auch Neslihan (9) und Hilal (10) von der Volksschule Wendstattgasse. "Unheimlich ist es nur, wo es finster ist. Zum Beispiel bei den Büschen oder hinter Säulen." Und Dilara (10) ergänzt: "Weniger Parkbänke wären auch besser. Oft liegen oder sitzen dort am Abend Männer herum. Besonders in den dunkleren Ecken. Und es wäre beruhigend, wenn man hier öfter einem Polizisten begegnen würde."
Ideen werden gesammelt
"Die Ergebnisse des heutigen Sicherheitstages werden gesammelt und gemeinsam mit denen des Ideenwettbewerbes, der im Frühjahr an allen Schulen Favoritens stattfindet, in einer Ausstellung präsentiert", erklärt Katja Arzberger von der Agenda Favoriten. Die Idee zum Sicherheitstag hatte übrigens eine Lehrerin des sonderpädagogischen Zentrums in der Quellenstraße, erklärt Direktorin Katharine Ostermann, begeistert über die zahlreichen Besucherinnen. "Wir wollen damit das Selbstwertgefühl der Mädchen stärken, wunderbar, dass so viele heute daran teilnehmen!" Eine Idee, die auch vom Bezirk sofort begeistert angenommen wurde. "Ich freue mich über diese Initiative, den Reumannplatz für die Mädchen attraktiver zu gestalten und wir sind gespannt auf die Ergebnisse", so Bezirksvorsteherin Stellvertreter Josef Kaindl.
Gruppengefühl hilft bei Unsicherheit
Präventions-Spezialist Michael Maringer hat auch gleich einige Tipps für die Mädchen, wie man mit Unbehagen an öffentlichen Plätzen am besten umgeht:
• möglichst in einer Gruppe gehen
• die Umgebung beobachten, sich am Umfeld orientieren, um Konfliktsituationen rasch zu erkennen und großräumig ausweichen zu können (also nicht nur ins Handy schauen oder plaudern, ohne die Umgebung wahrzunehmen)
• immer locker und selbstsicher auftreten
• im Ernstfall 133 wählen, in der U-Bahn Notruf betätigen, auch wenn andere Hilfe brauchen
• daheim sofort sagen, falls etwas passiert ist oder man unheimliche Beobachtungen gemacht hat
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