Der Landschaftsgarten des Fürsten Liechtenstein
Vortragsabend mit Ausstellung begeisterte 250 BesucherInnen
Über sehr großes Interesse und rund 250 Besucher konnte sich Stadtrat Leopold Lindebner beim Vortragsabend über den Landschaftsgarten des Fürsten Liechtenstein im Saal der Mödlinger Arbeiterkammer freuen. „Der Mödlinger Stadtwald ist nicht nur wegen seiner artenreichen Tier- und Pflanzenwelt ein ganz besonderer Ort sondern auch wegen der einzigartigen kulturhistorischen Bedeutung“, erklärte Lindebner. Im Waldentwicklungskonzept, das zahlreiche ökologische und naturschützerische Maßnahmen beinhaltet, spiele daher auch die Erhaltung des historischen Erbes eine wichtige Rolle, so Lindebner.
Bürgermeister Hans Stefan Hintner bedankte sich bei den Initiatoren des Abends, allen voran Helmut Scharsching. „Er ist der Motor hinter diesem Projekt und widmet sich mit großem Engagement dem Liechtenstein’schen Erbe in unserer Stadt“, so der Bürgermeister.
Als Hauptredner des Abends gab Johann Kräftner, Direktor der Liechtensteinschen Gemäldesammlung in Wien, Einblick in das Entstehen des Mödlinger Landschaftsgartens am Beginn des 19. Jahrhunderts. Dabei nahm der Gartenhistoriker auch Bezug auf die europäischen Vorläufer sowie andere Landschaftsgestaltungen des Fürstenhauses Liechtenstein in Österreich, Böhmen und Mähren. Zahlreiches Bildmaterial, darunter auch seltene Ansichten des Raumes Mödling, bereicherten den hochinteressanten Vortrag des Experten. Immer wieder betonte Kräftner auch die touristische Dimension des Landschaftsgartens. „Viele Darstellungen belegen, dass sich die Landschaftsgärten schon im Biedermeier größter Beliebtheit und zahlreicher interessierter BesucherInnen erfreuen konnten“, so Kräftner.
Zuvor konnte DDr. Patrik Schicht vom Bundesdenkmalamt eine aktuelle Studie präsentieren. In ihr haben Fachleute alle noch bestehenden Bauwerke des Liechtenstein’schen Landschaftsgartens in Mödling, Maria Enzersdorf und Hinterbrühl erhoben, untersucht und kartografiert. Interessant gestaltete sich dabei auch ein Vergleich der historischen Anlagen mit dem Ist-Zustand. „Zahlreiche Bauwerke, wie etwa das Amphitheater aber auch der Husarentempel standen zum Zeitpunkt der Erbauung viel freier. Dadurch ermöglichten diese Standorte einen tollen Ausblick und konnten auch von großer Entfernung gut gesehen werden. Heute sind viele Standorte zum Teil stark zugewachsen“, so Schicht.
Durch den Abend führte die Mödlinger Schauspielerin Samantha Steppan als Biedermeier-Mädchen. Ergänzend zu den Vorträgen war eine interessante Ausstellung alter Ansichten sowie Schau- und Informationstafeln zum Hause Liechtenstein zu sehen. Und die Hofkellerei des Fürstenhauses hatte im Anschluss an die Vorträge zur Verkostung ihres Zweigelts geladen.
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