Ein Jahr Sozialökonomischer Betrieb beim BFI
Aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit - gerade bei Menschen über 50 - beauftragte das AMS ein Projekt, um diese Zielgruppe wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Der Sozialökonomische Betrieb (SÖB) des BFI Oberwart und Eisenstadt stellt zeitlich befristete Arbeitsplätze für Menschen zur Verfügung, die aus verschiedenen Gründen seit längerem arbeitslos sind. Es wurden zwei Betriebe geschaffen. Einerseits eine betriebsinterne Kantine, die auch Außenstellen des BFI beliefert. Andererseits eine Vermittlung von Haushaltshilfen und Gartenpflegern. So bekamen 37 Personen (50+) eine Chance auf einen neuen Arbeitsplatz. "Von den 18 Personen, die das Projekt gerade beendet haben, konnten bereits sieben eine neue Arbeitsstelle finden. Das entspricht einer Erfolgsquote von 38 Prozent und übertrifft unser Ziel von 15 Prozent um Längen", so BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier.
Vorurteile bekämpfen
Aus gegebenem Anlass startete das AMS im Herbst auch eine Informationskampagne. Die Betriebe werden dabei nicht nur über Fördermittel und Lohnkostenzuschüsse informiert. Auch Vorurteile sollen ausgeräumt werden. "Beispielsweise stimmt es nicht, dass Menschen über 50 vermehrt im Krankenstand sind. Dass sie nicht flexibel sind und nicht offen für Weiterbildungen bestätigt sich ebenfalls nicht", sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl.
Notwendigkeit der Kooperation
Horst Franz vom AMS Oberwart betont die Wichtigkeit des Projektes vor allem für den Bezirk Oberwart. Die Arbeitslosigkeit ist zurzeit sehr hoch und steigt weiter. Personen höheren Alters sind hier besonders stark betroffen und schwer wieder einzugliedern. Im heurigen Jahr verzeichnete man bei der Zielgruppe einen Anstieg von 25 Prozent. Ein Grund ist, dass Angebot und Nachfrage stark auseinandergehen. In Oberwart kommt die große Entfernung zu den Ballungszentren wie Graz und Wien hinzu. "Im Bezirk Oberwart kommen auf eine Stellenausschreibung durchschnittlich 35 Bewerbungen", sagt Franz.
Projektnutzen
Die TeilnehmerInnen des praxisnahen Projektes stehen in einem aufrechten befristeten Dienstverhältnis und werden auch entsprechend entlohnt. In diesem Jahr können sie beweisen, dass sie pünktlich, teamfähig, arbeitswillig und lernfähig sind. Die Arbeit beim BFI gebe den Menschen wieder Hoffnung und einen Grund morgens aufzustehen. Zusätzlich bekommen sie Hilfe durch eine sozialpädagogische Betreuung, die persönliche Probleme erkennt. Gemeinsam wird versucht, eine Lösung zu finden. "Das Projekt ist für drei Jahre finanziert, dann sind die Fördermittel aufgebraucht", so Sengstbratl.
Hauptaufgaben des SÖB
● Bereitstellung von befristeten Arbeitsplätzen
● Organisation von Betreuungs- und Trainingsmöglichkeiten für am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen
● Beseitigung von Vermittlungshemmnissen und die Reintegration in den regulären Arbeitsmarkt
● Verbesserung der Arbeitschancen der Transitarbeitskräfte durch gezielte Qualifizierung
● Produktion und Angebot von Produkten und Dienstleistungen zu Marktpreisen
● Erwirtschaftung von 20 Prozent der Projekt-Gesamtkosten
Link: BFI-Power-Team in Oberwart und Eisenstadt
Weitere Informationen zum Powerteam erhalten Sie unter 0664/800 45 800 oder unter www.bfi-burgenland.at/powerteam.
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