Zwei Wildrisse im Bezirk Völkermarkt
VÖLKERMARKT, DIEX. In der vergangenen Woche kam es in den Gemeinden Völkermarkt und Diex zu zwei Wildrissen durch freilaufende Hunde. Der Wildriss in Völkermarkt ereignete sich in der Stauseebucht durch einen Schäferhund, der einen Rehbock zu Tode biss. "Der Vorfall wurde von zwei Passanten beobachtet, die auch die Polizei verständigten", erklärt der Landesobmann des Jagdaufseherverbandes, Bernhard Wadl aus St. Kanzian. Der Hundehalter konnte ausfindig gemacht werden und wurde angezeigt. "Der Jagdgesellschaft Völkermarkt entstand durch den Wildriss ein Schaden in der Höhe von 500 Euro, der beim Hundehalter eingefordert wird", so Wadl weiter.
In Diex fand der Jagdaufseher und pensionierte Tierarzt Hans Leber im Schwarzgraben am Wegrand eine verendete Rehgeiß. "Aufgrund der Verletzungen kann deutlich von einem Wildriss ausgegangen werden", erläutert Wadl, "die Hunde dürften den Kadaver in Richtung Straße geschleift haben." In diesem Fall konnten weder Hunde noch Besitzer ausfindig gemacht werden.
Bei diesen beiden Vorfällen handelt es sich um die ersten gemeldeten Wildrisse im heurigen Jahr im Bezirk Völkermarkt. "Doch die Dunkelziffer ist viel höher", mahnt Wadl, der betont, dass er Hundehalter keinesfalls unter "Generalverdacht" stellen möchte: "Ich gehe davon aus, dass Hundehalter Tierliebhaber sind, die auch kein anderes Tier leiden sehen möchten." Doch wie überall gäbe es laut dem Obmann schwarze Schafe, die sich nicht um Verwahrung und Leinenpflicht kümmern. "Wildrisse durch wildernde Hunde sind zu einem latenten Dauerproblem in Kärnten geworden", sagt Wadl. Bürger und Politiker müssten darauf aufmerksam gemacht werden.
Um die Zahl der Wildrisse statistisch belegen zu können, gibt es in Kärnten seit knapp drei Jahren eine Wildriss-Datenbank: "Wir fordern die Jäger auf, jeden Wildriss zu erheben und zu melden." (nähere Informationen siehe "Zur Sache"). Weiters gibt es für die Jäger die Möglichkeit eines Hundehalter-Verständigungsformulars. In diesem werden die Hunde identifiziert und somit vorgemerkt. Im Wiederholungsfall kommt es zu einer Anzeige. "Wir nehmen seit Jahren von der Erlegung freilaufender und wildernder Hunde Abstand, jedoch bedauern wir, dass die Landespolitik bei diesem Problem seit Jahren tatenlos
zusieht", so Wadl abschließend.
ZUR SACHE:
Im Jahr 2014 kam es in Kärnten zu insgesamt 19 Wildrissen, die der Wildriss-Datenbank gemeldet wurden.
Heuer sind es bisher sechs. Nun kommen noch die aktuellen Fälle aus Völkermarkt dazu.
Die Dunkelziffer der Wildrisse ist jedoch um ein vielfaches höher.
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