Wienerliedlegende aus der Donaustadt: Kurt Schaffer
(lux). Wenn man so will, kann man Kurt Schaffer getrost als lebendes Geschichts- und Geschichtenbuch bezeichnen. Der Berufsmusiker, der seit über 30 Jahren in der Donaustadt lebt, hat nicht nur viel zu erzählen – er gilt mit seinen 82 Jahren als absolute Legende des Wienerliedes, auch wenn es kurz nach dem Krieg weniger das traditionelle Liedgut war, das es ihm angetan hat: „Wir waren damals Jazzer“, erzählt er der BZ mit juveniler Lockerheit und hatte seinerzeit bereits ein internationales Publikum: „Ich habe nach dem Krieg sogar für die amerikanischen GIs gespielt.“ Und an seine Auftritte im Zuge der Expo im Jahr 1958 in Brüssel erinnert sich Kurt Schaffer, der im Jahr 1943 seinen ersten Konzertauftritt absolvierte, ebenso gern wie an seine musikalische Zeit in Luxemburg oder der Schweiz. Der Auszug seiner Wiener Gastspiele liest sich ohnehin wie das Heurigen-Adressbuch: 10er Marie, Habsburgkeller, Altes Presshaus, Nussdorfer Reblaus und viele andere mehr. Mit seinem musikalischen Partner Walter Hojsa, ebenso eine Legende zu Lebzeiten, ist er seit den frühen Achtziger Jahren aktiv. Und bei den beiden geht es nicht ausschließlich um Musikunterhaltung.
Neues Album und Konzert
„Lustig hammas immer“, bringt es Kurt Schaffer auf den Punkt. Denn wenn Hojsa & Schaffer aufspielen schwingt eine Gesamtdramaturgie mit: Hier gehts um den Schmäh und Entertainment, eingebettet in ein Wienerliedprogramm. Dass die beiden längst ein Stück Kulturgut sind, signalisiert auch der kommende Auftritt am 14. Mai, wenn Kurt Schaffer mit seinem Partner im Radiokulturhaus im Zuge des Wienerlied-Festivals „Wean Hean“ zu hören sein wird. Im Zuge des Auftritts wird auch das neue Album präsentiert – ein Livemitschnitt aus dem Bockkeller. Wobei es gar nicht zwingend nötig ist, Hojsa & Schaffer via CD zu begegnen. Die Urgesteine geben trotz des respektablen Alters wöchentlich mindestens ein Konzert.
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