35 Millionen Euro Investitionsvolumen
Sanierung Kloster Mehrerau

Im Zuge der Sanierung des Klosters Mehrerau in Bregenz wird nur ersetzt, was nicht erhaltenswert ist. | Foto: Angela Lamprecht
  • Im Zuge der Sanierung des Klosters Mehrerau in Bregenz wird nur ersetzt, was nicht erhaltenswert ist.
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In vier Jahren feiert der Zisterzienserorden Wettingen-Mehrerau das 800-jährige Jubiläum. Bis dahin soll das Kloster Mehrerau am Bregenzer Bodenseeufer in neuem Glanz erstrahlen.

Durch einen vorgezogenen Abbruchbescheid konnte der Generalunternehmer i+R bereits 2022 mit ersten Arbeiten beginnen. Nun liegt die Baubewilligung für die Sanierung des Osttrakts des Klosters vor. Neben dem Lauteracher Bauunternehmen sind das Architekturbüro EKG Baukultur Ziviltechniker aus Feldkirch, regionale Handwerksbetriebe und die Klostertischlerei am Projekt beteiligt.

Erhaltenswertes bleibt

„Die Sanierung eines denkmalgeschützten Objekts ist eine schöne und herausfordernde Aufgabe. Wir wissen im Vorhinein nie, was uns erwartet“, erklärt Martin Epp, Geschäftsbereichsleiter i+R Bestandsbau. Bei einem Kloster, dessen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht, sei besonders sensibel vorzugehen, betont er. „Die ersten Gebäudeteile konnten wir bereits komplett aushöhlen. Was sich als erhaltenswert herausstellt, das bleibt“, erklärt Epp. „Auslöser für die Sanierung des Klosters ist das 800-Jahr-Jubiläum der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau, das wir 2027 feiern“, erklärt Verwaltungsdirektor Michael Gmeinder.

„Es geht vor allem um die thermische Verbesserung und Erneuerung der Elektro- und Sanitäranlagen. Möbel und Holzarbeiten werden so weit wie möglich in der klösterlichen Tischlerei gefertigt.“

Das Kloster finanziert rund 35 Millionen Euro aus Eigenmitteln, mit Förderungen des Landes Vorarlberg und des Denkmalschutzes sowie Drittmitteln. „Ohne Spenden ist die Erhaltung eines solchen Kulturgutes unmöglich“, so Gmeinder.

Sensible Planung

Im Osttrakt und im angrenzenden Teil des Ostflügels wird zunächst das bestehende Gebälk der Zwischenböden beziehungsweise -decken mit neuem Holz aufgedoppelt, um die Gebäudeteile statisch und bauphysikalisch auf Stand zu bringen. Im Ostflügel wollen die Ordensbrüder auch weiterhin Unterkünfte für Gäste anbieten, für Verwandte, Freunde und Besucher, die als Einzelpersonen oder Gruppen an Seminaren oder Tagungen teilnehmen. Insgesamt können bis zu 21 Personen beherbergt werden. Die Fenster samt Sandstein-Stöcken, die Türen und die Holzböden bleiben so weit wie möglich erhalten, nur völlig desolate Bauteile werden ersetzt. Dabei ist jedes Teil eine Sonderanfertigung. Ergänzt wird eine Fußbodenheizung, die Energieversorgung erfolgt bereits jetzt über die Fernwärme. Epp:

„Ziel ist es, eine behagliche Wohnatmosphäre für die Mönche und Gäste zu schaffen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Energiekosten erheblich gesenkt werden können. Wir wollen so wenig wie möglich ins klösterliche Leben eingreifen. Das erfordert eine sensible Planung, weil die Mönche während bestimmter Bauphasen umziehen und die Kirche sowie die Küche zeitweise geschlossen werden müssen.“

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