Henrik Ibsens „Nora“ im Landestheater
Weibliche Unfreiheit, damals wie heute?
Das Landestheater zeigt ab kommenden Freitag, 4. November, Henrik Ibsens „Nora“ - ein Stück aus dem 19. Jahrhundert, eine Geschichte, die altbekannt, aber bis heute bewegt: Ibsens Nora ist eine junge Frau, die im goldenen Käfig der Illusion lebt und nicht sie selbst sein darf.
Doch was ist Ursache der Unfreiheit? Die „Hausfrau“ und der „männliche Brotverdiener“ sind auch heute noch allzu oft Wirklichkeit - wo liegen die Wurzeln dieser Dualität? Was diesem Rollenverständnis vorausgeht, lässt sich an den Figuren von Nora und Torvald Helmer gut erkennen. Nora hat nie anderes gelernt, als die „Hausfrau“ von „Brotverdiener“ Torvald zu sein, keine eigene Ausbildung genossen. Diese Form von Weiblichkeit galt im Patriarchat des 19. Jahrhunderts als „natürlich“. In ganz Europa kam es in dieser Zeit zu großen politischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen, der Kapitalismus entwickelte sich rasant. Der Haushalt, mithin die Frauen, waren dafür verantwortlich, die Rahmenbedingungen für ein funktionierendes System zu schaffen und bekamen dafür keine Anerkennung. Die kluge Nora weiß um diese Situation, spielt das Spiel mit im Vertrauen auf einen anderen Tauschhandel: dass Torvald ihr gegenüber im Notfall absolut loyal sein wird. Als sich jedoch der Krimi von Verrat und Erpressung entwickelt, muss sie eine bittere Enttäuschung erleben...
Premiere nächsten Freitag
Unter der Regie von Birgit Schreyer Duarte (Bühne & Kostüm Bartholomäus Martin Kleppek, Choreografie Silvia Salzmann, Musik Oliver Rath) spielen Maria Lisa Huber, Zoe Hutmacher, David Kopp, Tobias Krüger, Silvia Salzmann und Suat Ünaldi.
Premiere
Kommenden Freitag, 4. November um 19.30 Uhr im großen Haus
Vorstellungen
Samstag, 5.11., Dienstag, 8.11., Donnerstag, 29.12., Freitag, 28.4.23, Sonntag, 30.4.23 jeweils 19.30 Uhr, sowie die Silvestervorstellung am Samstag, 31.12.2022.
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