Dicke Luft im Heizraum
Per Gesetz will LR Pernkopf Ölheizungen in Neubauten verbieten, bestehende sollen umgestellt werden.
BEZIRK. In dunkler Vergangenheit wurden sie von unseren Vorvätern in dumpfe Kellerräume verfrachtet - und dort sind sie noch heute. In vielen privaten und öffentlichen Gebäuden haben Relikte aus der fossilen Vorzeit die Klimawende überlebt und verbrennen dort Öl, Kohle und Geld. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf sagt vorsintflutlichen Heizkesseln nun den Kampf an. Ölöfen sollen ab 2019 in Neubauten verboten, bestehende Anlagen nach und nach modernisiert werden. In einer großangelegten Aktion sucht das Land nun die ältesten Heizkessel Niederösterreichs. Wir haben in die Keller im Bezirk Bruck an der Leitha geschaut und so manche historischen Energiefresser gefunden.
Letzter Stand der Technik
Leopold Zwickelstorfer, Scharndorfs Amtsleiter, hat im Jahr 1994 sein Haus gebaut und in den ersten Jahren noch mit Kaminofen und Strom geheizt. "Später habe ich das Dachgeschoss ausgebaut und gleichzeitig die Heizung erneuert. Damals habe ich mich für eine Ölheizung entschieden. Das war am letzten Stand der Technik und günstig. Ich bezahlte vier Schilling (knapp 30 Cent) für den Liter Heizöl."
Ölheizung in Betrieb
An Umrüstung denkt Zwickelstorfer heute noch nicht, denn: "Die Heizung funktioniert und ich lebe mit meiner Familie ein energiebewusstes Leben. Ich heize zusätzlich immer mit dem zentral gelegenen Kachelofen und kann so die Raumtemperatur angenehm gestalten."
Umweltschutz geht vor
Dem von Landesrat Pernkopf geforderten Ölofen-Verbot, das ab 2019 in Neubauten gelten soll, kann Zwickelstorfer dennoch etwas abgewinnen: "Die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen ist freilich erstrebenswert! In Neubauten auch in Energiefragen auf dem neuesten Stand der Technik und Möglichkeiten zu sein und auch entsprechend zu planen und zu bauen kann also nicht verkehrt sein. Die Umwelt und insbesondere unsere Nachkommen werden es uns danken. Auch ich werde über eine Umrüstung nachdenken müssen, aber ich lasse mir Zeit um mich über alternative Heizarten zu informieren."
So wird Ihr alter Energiefresser grün
Alte Heizkessel areiten otf inefizient, verursachen höhere Heizkosten und verschlechtern die Luftqualität. Das niederösterreichische Heizkesselcasting soll die Besitzer und Besitzerinnen alter Heizkessel zum Umstieg auf erneuerbare Energieträger motivieren. Wer den ältesten Heizkessel in Niederösterreich besitzt, gewinnt beim "Heizkessel-Casting" einen neuen Biomasse-Heizkessel im Wert von € 7.000,- von Ligno Heizsysteme.
Wichtig ür die Teilnahme am "Heizkessel-Casting" ist ein Nachweis über das Alter des Heizkessels. Dazu das Typenschild oder die Rechnung fotografieren und au der Website der Energie- und Umweltagentur NÖ unter www.enu.at/heizkesselcasting hochladen oder per POst an die Energie- und Umweltagentur NÖ, Grenzgasse 10, 3100 St. Pölten schicken. Eingereicht werden kann bis 31. März 2017.
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