"Gleisaffäre": Verfahren gegen Lehrerinnen eingestellt
Jene Lehrerinnen, die Kinder der Volksschule Neustift am Walde über einen geschlossenen Bahnübergang gelotst hatten, werden nicht angeklagt.
DÖBLING. Die Affäre zog im Sommer weite Kreise: Nach einem Ausflug wollten Kinder und Lehrer am 28. Juni mit dem Zug aus Leobendorf wieder nach Wien zurückfahren, waren aber knapp dran. Um den nahenden Zug noch zu erwischen, lotsten vier Lehrerinnen und sieben Begleitpersonen die Kinder über einen mit Schranken verschlossenen Bahnübergang.
Als das ans Licht kam, waren drei der Lehrerinnen ihren Job los, gegen die vierte läuft ein Disziplinarverfahren. Gegen alle Beteiligten liefen strafrechtliche Ermittlungen.
Diese brachten nun ein Ergebnis: Alle Verfahren wurden eingestellt, es wird keine Anklage erhoben. "Die Staatsanwälte haben den Vorfall wirklich von A bis Z untersucht", sagt Mathias Burger, der Anwalt einer der Lehrerinnen. "Sie haben mit den Lokführern und andern Zeugen gesprochen, sie waren objektiv und gründlich. Und sie sind zu dem Schluss gekommen, dass keine Gefährdung vorliegt."
Seine Mandantin sei über diese Entwicklung sehr froh, sagt Burger, "Das drohende Verfahren war natürlich eine Belastung." Wichtig sei ihr aber jetzt, ihrer Arbeit wieder nachgehen zu können. "Wir klagen deshalb auf Feststellung, dass die Entlassung nicht rechtens war." Aus dem Stadtschulrat heißt es, dass das arbeitsrechtliche Verfahren laufe und man dessen Ausgang abwarten werde.
"Der zuständige Landesschulinspektor im Stadtschulrat hat mir gegenüber gesagt, wenn das Strafverfahren nichts ergibt, werden die Lehrerinnen wieder eingestellt", sagt Julia Köberl, Vorsitzende des Elternvereins der Volksschule Neustift am Walde. Sie hofft, dass die Pädagoginnen wieder angestellt werden und hat sich schon während des Sommers für sie eingesetzt. "Zu uns werden sie nicht mehr kommen, weil wir ja vier neue Lehrer haben. Aber die Kinder, die diese Lehrer bekommen, denen wird es sehr gut gehen", sagt Köberl.
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