Naturbeobachter vermutet Verunreiningung im Wasserpark
Beobachter fürchten durch die Errichtung des Bodenfilters schlimme Konsequenzen für die Fauna.
FLORIDSDORF. Beobachter wollen ungeeignetes Schüttmaterial ausgemacht haben. Die MA 45 (Wiener Gewässer) verspricht hingegen, dass das Projekt "die gute Wasserqualität in der Alten Donau nachhaltig sichern kann."
Der Naturbeobachter Harald Illsinger konnte dem Treiben der MA 45 im Wasserpark nicht länger untätig zusehen. Nach eigenen Angaben sei eine Nachfrage bei der Wiener Umweltanwaltschaft, der Wiener Baupolizei und dem Büro von Umweltstadträtin Ulli Sima ohne Auswirkungen geblieben. Nun hat er die Sache selbst in die Hand genommen, neben der Bilddokumentation der Vorgänge auch Erdproben aus dem Schüttmaterial des Dammes entnommen und der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, zur Untersuchung übergeben.
Nicht nur Schotter
Das Ergebnis der Analyse sei verheerend: "Erwartungsgemäß wurden unsere Beobachtungen bestätigt, dass dem vorgeschriebenen reinen Schottermaterial auch normaler Bauaushub mit Humus und Tonanteil sowie zahlreiche Fremdkörper wie Eisenstangen, Blechteile, Betonabbruch, Ziegelbruch und diverse andere Fremdstoffe beigemischt worden sind", so Illsinger.
Befürchtet wird nun, dass durch das organische Material zusätzlich Nährstoffe in den Wasserbereich eingebracht werden, die der Bodenfilter eigentlich entfernen sollte. Auch kommen Zweifel daran auf, ob solch ein Damm langfristig allen Witterungseinflüssen standhalten wird.
MA 45: Alles kontrolliert
Für die MA 45 sind das haltlose Anschuldigungen. Das Material, das für die Dammschüttung verwendet wurde, bestehe ausschließlich aus Sand und Kies und sei von der Bauaufsicht der MA 45 vor Ort vor dem Einbau kontrolliert worden. Auch darüber hinaus habe es Untersuchungen gegeben: "Das Schüttmaterial wurde außerdem von staatlich akkreditierten Prüfstellen analysiert – es gibt keine Fremdkörper oder Fremdstoffe. Auch von der MA 29 (Grundbau) wurde das Material als geeignet für die Dammschüttung befunden."
Auch die AGES korrigiert Illsingers Interpretation der Probenauswertung: "Bei den übermittelten Bodenproben handelt es sich um Feinproben mit einer Korngröße von weniger als zwei Millimetern. Dass Fremdkörper beigemischt worden seien, lässt sich naturgemäß aus solch einer Analyse nicht ableiten." Auch der Humusgehalt sei nicht außergewöhnlich hoch gewesen. Nichtsdestotrotz kündigt Illsinger für die nähere Zukunft eine weitere Begehung des Umweltausschusses an.
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