Film 'Über die Jahre': Aus dem lebenden Museum ins wirkliche Leben
BEZIRK (eju). Gesteckt voll waren zwei Säle des Kino Gmünd, als Regisseur Nikolaus Geyrhalter sein - wie es Moderator Thomas Samhaber launig bezeichnete - Geschenk an die Region präsentierte: Die 10-Jahresdoku über das Ende des lebenden Museums Anderlfabrik und die darauf folgenden Lebensentwicklungen der letzten darin beschäftigten ArbeiterInnen. Die Fabrik selbst wurde im dreistündigen Film nur am Rande gestreift. Das Leben der Protagonisten erhielt rund 2,5 Stunden Raum und zeichnete ein teils klischeehaftes Bild der hiesigen Bevölkerung.
Kinobesucher Franz Leitner erklärte im Vorfeld, er könne sich durchaus vorstellen, in einer Textil-Fabrik zu arbeiten, denn: "Ja, in der Design-Entwicklung, das wäre unheimlich interessant!" Frage: Soll aus der Anderl-Fabrik heute ein lebendes Museum gemacht werden? Leitner: Ja! Das war es ja zu Richard Heins Zeiten bereits. Man hat geglaubt, man ist in der Zwischenkriegszeit. Da stand statt Büro z. B. Kontor." Regisseur Nikolaus Geyrhalter weiß: "Ein lebendes Museum war immer der Plan des Herrn Hein, aber es ließ sich nicht realisieren." Ex-AMS-Leiterin Elisabeth Zellhofer zum Thema: "Ein Museum ist es bereits, ein Zeitzeuge der industriellen Revolution aus dem 19. Jahrhundert." Wer mehr wissen will, sollte trainiertes Sitzfleisch mitbringen.
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