Bunkermuseum hat nun zwei Ausflugs-Panzer

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Am Wurzenpass, kurz vor der Staatsgrenze, hatte das Bundesheer im Kalten Krieg eine Bunkeranlage errichtet, die nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes nicht mehr gebraucht wurde. Andreas Scherer, letzter dortiger Milizkommandant, kaufte das Areal und baute es Schritt für Schritt zum „Bunkermuseum“ aus.
Ab heuer gibt’s für die Besucher des Bunkermuseum eine neue Attraktion: An jedem Samstag bis Ende August kann man dort an Panzerfahrten teilnehmen. Kürzlich hat ein 13 Tonnen schwerer Schützenpanzer der Type Steyr-SPz-A1 seine abenteuerliche Fahrt in seine „letzte Heimat“ vom Bahnhof Thörl-Maglern auf den Wurzenpass absolviert. Auch die WOCHE war unter den Passagieren im 250-PS-Stahlmonster. Etwa drei Kilometer vor dem Ziel haben jedoch die hohen Sommertemperaturen und die extreme Steigung eine Motor-Überhitzung verursacht, die sich auch im gleichzeitig aufziehenden starken Gewitterregen nicht besserte, sodass der „alte Herr“ kurz vor dem Steilstück unwillig „w.o.“ geben musste und Panzer-Crew sowie Medienvertreter eine abenteuerliche halbe Stunde auf engstem Raum bei geschlossenen, aber keineswegs wasserdichten Luken, das Ende des Gewitters abwarteten.
Die Fortsetzung der Panzer-Überstellung hat dann Samstag früh bei erträglichen Morgen-Temperaturen vorerst problemlos geklappt, allerdings war dann die Ankunft des Oldies im Bunkermuseum neuerlich von starken Regengüssen begleitet, was Kommandant Andreas Scherer als gutes Omen erkennt: „Ein Zeichen, dass unser Veteran auch unter Gefechtsbedingungen optimal funktioniert. Unsere Besucher können somit ab sofort live selbst erleben, wie sich Soldaten einst gefühlt haben, als sie mit dem Schützenpanzer zu ihren Einsatzorten gebracht wurden.“
Im Überstellungs-Einsatz standen u.a. Andreas Scherer, Wesley Matthews, Ludwig Wedekin, Kurt Perko, Georg Lux

Vier Fragen an Oberst Andreas Scherer:

Wo ist der heute in deinem Bunkermuseum eingetroffene SPz bisher gestanden bzw. wo und wie hast du ihn „aufgespürt“, und wie ist er bis Thörl gekommen?

Unser Neuzugang kam aus der Kaserne in Salzburg über eine Zwischenstation mit einem Sondertransport der Bahn nach Thörl-Maglern. Hier wurde er mit einer Spezialrampe entladen und fuhr schließlich ins Bunkermuseum.

Wie kann man sich den Verlauf eines solchen „Geschäftes“ vorstellen, bis man sich handelseins ist und ein Kaufvertrag entsteht bzw. der Kauf bzw. Erwerb abgewickelt werden kann? Preis? Das wird ja wahrscheinlich etwas anders laufen als im zivilen Leben, wenn jemand z.B. ein Auto kauft.

Die Beschaffung unserer Schützenpanzer für das Bunkermuseum am Wurzenpass ist eine ganz eigene Geschichte: das Bundesheer hat alle rund 500 Panzer dieses Typs in verschiedenen Versionen außer Dienst gestellt. Sie wurden dann verschrottet oder an speziell berechtigte Händler im In- und Ausland weiterverkauft.
Unsere Panzer hat uns ein Lizenzinhaber für die „wehrtechnische Sammlung der Marktgemeinde Arnoldstein“ zur Verfügung gestellt.
Über Details des Vertrags und Kosten wurde Stillschweigen vereinbart. Für die Marktgemeinde Arnoldstein und ihre Steuerzahler sind jedenfalls keine Kosten entstanden. Einfach war die Abwicklung sicher nicht – aber es hat geklappt. Im Ausland kann jeder demilitarisierte Panzer kaufen – in Österreich nur mit Sonderbewilligung, die normalerweise aber niemand bekommt.

Kann man sagen, dass somit ab jetzt insgesamt zwei fahrtüchtige SPz für Besucherfahrten zur Verfügung stehen?

Ja: Jeden Samstag im Juli und August wollen wir unseren Gästen „Panzer(mit)fahrt und Kanonengulasch“ anbieten. Dafür haben wir seit heute zwei Schützenpanzer zur Verfügung.

http://www.bunkermuseum.at/panzermitfahrt_und_kanonengulasch_info.php

Gibt es noch andere fahrtüchtige oder nicht fahrtüchtige Panzer und/oder Kettenfahrzeuge im Museum? Wenn ja, wieviele und welche Typen?

Unser Kernthema im Bunkermuseum Wurzenpass sind Bunker, Stellungen und Sperren Österreichs im „Kalten Krieg“. So haben wir in unserer einzigartigen und vollständigen Sammlung aller verbunkerten Waffensysteme des Bundesheeres aus dieser Zeit auch einen russischen Kampfpanzer T34 bei uns, der in Oberösterreich „einbetoniert“ war und es auch bei uns ist. Ein weiterer T34 seht aber auch an der Wurzenpass-Bundesstraße B109 mit Blickrichtung auf uns genau dort, wohin unser Abwehrkampf aus den Bunkern beginnen sollte. Verstärkung hätten wir am Wurzenpass durch vier österreichische Jagdpanzer KÜRASSIER bekommen sollen. Einer steht deshalb bei uns im Museum – zum Vergleich neben einem fahrbereiten sowjetischen BRDM-2 als schwimmfähigen Rad-Schützenpanzerwagen zur Panzerabwehr mit Sechsfachraketenstarter.

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