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Ostern 2023 in Egg/Brdo
Nach drei Jahren Corona-Pause konnte die Auferstehungs-Feier endlich wieder traditionell stattfinden.
EGG. Seit etwa 110 Jahren wird in einer der beiden Seitenkapellen der Pfarrkirche zum Heiligen Michael in Egg/Brdo zum Osterfest das „Heilige Grab“ als Sinnbild der Auferstehung Jesu aufgebaut. Die Woche war beim Aufbau zu Ostern 2023 dabei. Man erkennt sofort, dass beim Zusammenbau der zahlreichen hölzernen Einzelteile ein gut eingespieltes Team an Helfern und Helferinnen unter der Regie des Pfarrgemeinderats-Obmannes Thomas Novak tätig ist: „Wir haben während der Pandemie nichts verlernt; jeder Handgriff sitzt nach wie vor“.
Geschichte
Historiker Peter Wiesflecker erklärt: „Nachbildungen des Heiligen Grabes sind seit dem Mittelalter bekannt und überliefert. Ursprünglich waren dies Darstellungen oder Nachbauten der Grabeskirche in Jerusalem, die am Ort der Grablege Christi errichtet worden war. Für unsere Vorfahren waren sie eine Möglichkeit, sich vom österlichen Geschehen, von dem die Evangelien erzählen, ein Bild zu machen und dies im wahrsten Sinn des Wortes.“ Alt-Bürgermeister Vinzenz Rauscher erinnert sich: „Das Grabmal wurde laut Überlieferung (Johanna Popatnig) im Jahre 1914 von Mathäus Nutschnig vulgo Stocker in Egg 17 gebaut und erstmals errichtet. Er war von Beruf Tischler und mit der Kirche eng verbunden. Die bildlichen Darstellungen auf den Holz-Einzelteilen stammen von einem Maler Brandstätter aus Kötschach. In der Karwoche wird diese Grabstätte von den Männern des Ortes aufgestellt und von den Frauen geschmückt. Zusätzlich werden bunte Glaskugeln rund um den Eingang aufgehängt. Ursprünglich waren es einfärbig klare Glaskugeln, mit Wasser gefüllt und mit Osterfarben verschieden eingefärbt. Mittlerweile mussten diese Glaskugel wegen Bruch und Altersschwäche ausgetauscht werden. Gräfin Charlotte Kuenburg aus Egg hat die neuen färbigen Glaskugeln, die in einer Glasbläserei im Bereich Zwettl hergestellt werden, gespendet. Das Grab wird durch verschieden bunte Lampen beleuchtet. Am Karfreitag wird das Allerheiligste, als Zeichen dass Jesus in das Grab gelegt wurde, in das Grabmal gebracht. Am Karsamstag bei der Auferstehungsfeier wird es feierlich entnommen. Danach wird der symbolisch auferstandene Christus in einer Prozession rund um die Kirche getragen und anschließend kommt das Allerheiligste wieder nach der Feier in den Tabernakel. Die Inschrift auf dem Grab bedeutet: Der Menschensohn geht seinen Weg, wie er aufgeschrieben ist, auf den Berg, wo er ausgeliefert wird.“
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