Wie griechisch ist Hollabrunn?
Die Krise ist auch bei uns zu spüren, Reisebuchungen gehen zurück
(ae). Ganz Europa zittert mit den Griechen, ob sie die Krise meistern können. Die Krise könnte auch Auswirkungen auf unsere Heimat haben, weil die Beziehungen zu Griechenland vielfältiger sind, als man denkt. Zwar haben sich im Bezirk Hollabrunn nur sehr wenige Exilgriechen niedergelassen und es gibt zurzeit nicht einmal ein griechisches Lokal, dafür sind die griechischen Inseln aber das Lieblings-Urlaubsziel der Holla-brunner. Und sie halten Griechenland auch in schweren Zeiten mehrheitlich die Treue.
Lisa Gessl von Raiffeisen-Reisen wurde bisher noch nicht mit Beschwerden von Heimkehrern konfrontiert, weiß aber, dass sich manche Kunden, die demnächst ihre Reise antreten, Sorgen um die medizinische Versorgung machen. Auch bei ihr gab es bisher keine Stornos. Die Neubuchungen in den letzten Tagen haben allerdings nachgelassen. Warum Griechenland bei uns ein so beliebtes Urlaubsziel ist, erklärt Susanne E., profunde Griechenlandkennerin und Tourismusprofi, so: „Die Griechen sind sympathische Schlawiner und den Reiz macht aus, dass wir auch gerne so leben würden wie sie, aber es in Österreich nicht schaffen, weil hier die öffentliche Ordnung und der Gesetzgeber besser durchgreifen.“ Zum Lebensgefühl gehört in beiden Ländern auch der Wein. Und obwohl es in Griechenland genug, und zum Teil sehr guten Wein gibt, ist der österreichische im sonnigen Süden recht beliebt. So gibt es in einigen Regionen echte „Heurige“, die sich auch über viele griechische Gäste freuen. Und auch aus dem Bezirk wird Wein exportiert: Das Weingut Schüller aus Pillersdorf liefert verschiedene Weine an ein Lokal im kleinen Fischerdorf Finikounda am Südpeloponnes, das von einem Paar aus Österreich betrieben wird.
„Bisher waren es einige hundert Liter“, erzählt Kerstin Schüller. „Wir haben erst vor kurzem damit begonnen. Aber es hat dort schon Verkostungen gegeben, bei denen auch Griechen dabei waren, und unser Wein ist sehr gut angenommen worden.“
Finanzielle Schwierigkeiten gibt es trotz der Krise keine, sagt Kerstin Schüller. „Das funktioniert tadellos, es gibt keine Probleme.“
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