Freiwilliges Soziales Jahr boomt
Das FSJ erlebt einen Run. Jedes Jahr gibt es mehr Bewerbungen. 90 % sind Frauen, großteils nach der Matura
BEZIRK. Im Jahre 2012 haben 220 Teilnehmer österreichweit das FSJ (Freiwillige Soziale Jahr) absolviert. Im Vorjahr waren es bereits 481 (davon 92 in NÖ. NÖ ist so gesehen ein starkes Bundesland.) und "heuer werden es voraussichtlich deutlich über 500 sein", sagt Harald Fartacek, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste. Das FSJ ist eine Gelegenheit herauszufinden, ob einen ein sozialer Beruf anspricht. "Wir haben deutlich mehr Bewerbungen als wir Einsätze realisieren können, weil uns die Einsatzstellen fehlen, obwohl auch diese jedes Jahr mehr werden", lacht er. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Altersheime, Behinderteneinrichtungen, Einrichtungen zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen, Wohnungslosen Betreuung. Die jungen Menschen, in der Regel zwischen 18 und 24 Jahre alt, sind 10 oder 11 Monate im Einsatz und arbeiten 34 Stunden in einer gemeinnützigen Einsatzstelle im Sozialbereich mit. Den Verein gibt es seit 48 Jahren, aber seit 2012 gibt es einen deutlichen Aufschwung. Lange hat man gekämpft, seit 2012 gibt es das Freiwilligengesetz, seither verzeichnet man jedes Jahr große Steigerungen mit Teilnehmern.
225 Euro Taschengeld im Monat, man ist kranken-, unfall- und pensionsversichert. Zusätzlich gibt es Verpflegung und man hat Anspruch auf ein Jugendticket. Auch Familienbeihilfe wird bezahlt. Bei manchen Einrichtungen wird auch eine Unterkunft angeboten (wenn die Stelle vom Heimatort nicht erreichbar ist).
"Im Pflegeheim Eggenburg haben wir immer jemanden, der das FSJ macht", sagt der Stellv. Dir. des LPH Harald Riegler. Daniela Gräff aus Gauderndorf ist so ein Mädchen. Sie hat im Juni maturiert und macht gerade das Freiwillige Soziale Jahr. Gehört hat sie davon von einem Bewerbungscoach in der Schule. "Ich habe mir während der Matura nicht viele Gedanken gemacht, was ich danach tun werde, aber ich wollte was Soziales machen, daher war das ein guter Einstieg." Heute weiß sie, dass sie ein Studium beginnen wird, vielleicht Logopädie. "Hier gefällt es mir sehr gut. Wenn die alten Leute von ihrem Leben früher erzählen, das ist interessant. Ich hab das gern, mit alten Leuten kann man gut reden - od. zuhören", lächelt sie. "Ich bin noch jung, wohne zu Hause, genug Geld verdienen kann ich später auch noch."
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