Eine Absage mit positiven Folgen

Very Potter (Philipp Fichtner, rechts) mit seinem besten Freund Ron (Jascha Geber). | Foto: Verena Funk
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  • Very Potter (Philipp Fichtner, rechts) mit seinem besten Freund Ron (Jascha Geber).
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TRAUN. Wie kann man Interesse an Musik am besten beruflich umsetzen? Diese Frage stellte sich Philipp Fichtner nach Abschluss der Matura am BRG Traun.

Bereits im jungen Alter von sieben Jahren packte ihn die Leidenschaft, er lernte Blockflöte, stieg um auf Jazz-Trompete, spielte in der Kapelle, sang im Kirchenchor und genoss nebenbei die Musicalbesuche in Linz und Wien mit der Familie. Die Wahl fiel schließlich auf ein Lehramtsstudium. Doch die „Seifenblase“ platzte durch ein unglückliches Scheitern an der Aufnahmeprüfung. Aber Fichtner sieht das sprichwörtliche Glas halb voll: „Das war das Beste, das mir passieren konnte, es war Schicksal.“

"Es ist das, was ich will"
Dank der Unterstützung einer Freundin, viel Anstrengung und einer persönlichen Aufnahmeprüfung am Vienna Konservatorium startete der 22-jährige mit einem Musicalstudium in den Sparten Gesang, Tanz und Schauspiel. Mittlerweile befindet er sich im letzten der vier Ausbildungsjahre und hat seine Entscheidung nie bereut. „Ich weiß, es ist nicht einfach, aber es ist genau das, was ich will“, ist er überzeugt. "Und eines ist sicher: Ohne die tatkräftige Unterstützung meiner Familie wäre das alles nicht möglich gewesen."

Ende Oktober ist Fichtner bei der Wiederaufnahme des Projektes „A Very Potter Musical“ in der Hauptrolle zu sehen. Kurz gesagt: Eine kurzweilige, amüsante und künstlerisch sehr gut gelungene Parodie der bekannten Harry Potter-Saga rund um den schrägen „Lord Voldy“, seinem Gefährten „Squirrel“ und den Hogwarts-Schülern. Die Erstaufführung im März war ein großer Erfolg, an den das junge Ensemble nun auch wieder anknüpfen möchte. Gespielt wird ab dem 27.10. im Theater im ersten Stock in Wien.

Kreative Eigenproduktion

„Die Idee zur Neu-Inszenierung kam von uns“, erzählt der Jung-Darsteller. „Ich habe die englischsprachige Originalfassung des Stückes im Internet gesehen, sie einer Kollegin gezeigt, wir waren beide begeistert und damit war eigentlich schon alles klar. Wir wollten das unbedingt auf die Bühne bringen.“ Vom Konservatorium wurde das Theater und ein Pianist zur Verfügung gestellt, den Rest –wir sprechen hier von Kostümen, Maske, Übersetzung, Regie, Technik, etc- ist der alleinige Verdienst der Musicalstudenten. Eine fast vollständige Eigenproduktion also, auf die die „Nachwuchsstars“ stolz sein können. Fichtner selbst gibt zu, großer Harry Potter-Fan zu sein. „Ich bin mit den Geschichten aufgewachsen, habe die Bücher gelesen und die Filme gesehen. Und vor Beginn der Proben natürlich alles noch einmal“ lacht er. Wobei er dann doch an seine Grenzen stieß. „Ich war anfangs Feuer und Flamme für die Rolle, doch mit der Zeit merkte ich, dass ich mir da ganz schön was vorgenommen hatte. Der Harry in der Parodie ist sehr konträr zu dem Harry Potter der Originalgeschichte. Er ist kein Held, er ist auch nicht sonderlich witzig, eigentlich ist er der, über den sich alle anderen lustig machen. Und ein Macho, der die Frauen schlecht behandelt.“

"Ich plane die Zukunft nicht"
Trotz der anfänglichen Hürden fand Fichtner sich in die Rolle ein, aus der er auch viel an Selbstbewusstsein mitnehmen konnte, und begeisterte gemeinsam mit seinen Kollegen das Publikum. Aufgrund des großen Erfolgs steht nun die Wiederaufnahme auf dem Programm. Für Fichtner geht es danach weiter mit der Vorbereitung auf die Diplomarbeit, was danach kommt, lässt er auf sich zukommen. „Ich plane die Zukunft nicht, ich nehme es wie es kommt“, sagt er. Mit seiner Heimat Traun wird er jedoch immer verbunden bleiben: „Ich bin gern hier aufgewachsen und auch wenn ich in absehbarer Zeit nicht wieder zurückziehen werde, da es mir in diesem Beruf schwer fallen wird, dort einen Job zu finden, komme ich alle 2,3 Wochen nach Hause und genieße das auch.“ Und ein bisschen „Zuhause“ hat er auch nach Wien mitgenommen. Die Zauberstäbe hat er nämlich selbst gemacht – aus Haselnussstöcken aus der Heimat.

Tickets (freie Spende) unter: averypottermusical@t-online.de

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