Kinderbetreuung in OÖ – Schlagabtausch zwischen ÖVP und SPÖ
OÖ/LINZ. Mehr Geld, mehr Angebote, mehr Flexibilität: Die SPÖ Oberösterreich forderte am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz einen "qualitativen und quantitativen Ausbau" der Kinderbetreuung im gesamten Bundesland. "Speziell bei der Betreuung der Unter-Dreijährigen stehen wir schlecht da", klagte SP-Familiensprecherin Petra Müllner. Die Roten fordern deshalb in ganz Oberösterreich eine Verdopplung der Krabbelstubenanzahl – darauf pochten LH-Stellvertreter Reinhold Entholzer und Frauenvorsitzende Sabine Promberger.
Laut Studie des Instituts für Berufs- und Erwachsenenbildung steige in ganz OÖ die Nachfrage nach Betreuungseinrichtungen für Unter-Dreijährige, so die SPÖ. Am höchsten schätzen die Studienautoren den Bedarf im Bezirk Braunau ein: Dort habe sich die Geburtenzahlen in den vergangenen Jahren in Summe um neun Prozent erhöht
Ein Dorn im Auge sind den Roten die sogenannten "Stricherlisten", mit denen jeweils im Oktober der Kinderbetreuungsbedarf in den Gemeinden erhoben wird. "Erreicht man die erforderliche Mindestanzahl von Kindern nicht, sind Gemeinden verleitet, die Öffnungszeiten zu reduzieren. Das Problem mit den Öffnungszeiten dreht sich damit ständig im Kreis, ohne das etwas besser wird“, so Promberger. In der neuen Legislaturperiode will die SPÖ ein neues Kinderbetreuungsgesetz durchsetzen, Krabbelstuben und Kindergärten länger offen halten und Kinderbetreuungs-Förderungen nach sozialen Kriterien verteilen.
Hummer: "SPÖ zeichnet falsches Bild"
Die Replik der zuständigen Landesrätin Doris Hummer ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Wenige Stunden nach der SPÖ-Pressekonferenz reagierte die Bildungslandesrätin via Aussendung: „Die SPÖ Oberösterreich zeichnet ein falsches Bild der tatsächlichen Betreuungssituation für Kinder in Oberösterreich," so Hummer. Nachsatz: „Im laufenden Bau- und Finanzierungsprogramm des Landes befinden sich 178 Kindergarten-, 35 Hort- und 102 Krabbelstubenprojekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 104 Millionen Euro. Und, dass wir derzeit intensiv am Ausbau des institutionellen Betreuungsangebotes für Unter-Dreijährige arbeiten, zeigt sich in 54 zusätzlichen Krabbelstubengruppen im laufenden Arbeitsjahr", so Hummer.
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