"Mach Politik zu Deiner Sache"
Jugendliche fühlen der Linzer Stadtpolitik auf den Zahn

Unter anderem stand der Linzer Bürgermeister Klaus Luger den Jugendlichen bei "Mach Politik zu Deiner Sache" Rede und Antwort. | Foto: DorfTV
9Bilder
  • Unter anderem stand der Linzer Bürgermeister Klaus Luger den Jugendlichen bei "Mach Politik zu Deiner Sache" Rede und Antwort.
  • Foto: DorfTV
  • hochgeladen von Silvia Gschwandtner

"Mach Politik zu Deiner Sache", lautete der Aufruf von DorfTV – dem freien Linzer Fernsehsender – und der BezirksRundSchau Linz. Mit diesem Format bekommen junge Menschen die Möglichkeit, sich mit der Linzer Stadtpolitik auf Augenhöhe auszutauschen und Themen zu diskutieren, die ihnen wichtig sind. Das Ergebnis: Acht halbstündige TV-Diskussionen mit den Fraktionsvorsitzenden der im Linzer Gemeinderat vertretenen Parteien. Ausgestrahlt werde die Sendungen am 21. und 22. Juli auf DorfTV.

LINZ. Zehn Linzer Schülerinnen und Schüler im Alter von zwölf bis 24 Jahren nahmen am viertägigen Workshop, in Kooperation von DorfTV und BezirksRundSchau Linz, teil. Am Programm stand zunächst ein Intensiv-Kurs zur Linzer Lokalpolitik. Dabei erhielten die Jugendlichen einen Überblick über die Funktionen des Gemeinderats, die vertretenen Parteien und Personen sowie die Themen, auf die eine Stadt überhaupt Einfluss nehmen kann. Zum Einstieg am ersten Tag erhielten die Jugendlichen von DorfTV-Politikredakteur Martin Wassermair und BezirksRundSchau-Rekakteurin Silvia Gschwandtner eine Einführung. Ziel dieser war es, die Jugendlichen fit für die TV-Interviews zu machen, die sie mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der acht vertretenen Parteien führen werden.

Am ersten Tag interviewten Schülerinnen und Schüler der Berufsschule 7: Magdalena, Christina, Michael, Elisabeth und Paul absolvieren gerade die Duale Akademie. | Foto: DorfTV
  • Am ersten Tag interviewten Schülerinnen und Schüler der Berufsschule 7: Magdalena, Christina, Michael, Elisabeth und Paul absolvieren gerade die Duale Akademie.
  • Foto: DorfTV
  • hochgeladen von Silvia Gschwandtner

"Warum ist in Linz nix los, Herr Bürgermeister?"

Die Themen, die die zehn Schülerinnen und Schüler beschäftigten, waren breit gestreut. Sie fragten sich unter anderem, warum in Linz nichts los ist, wo sich Jugendliche ohne Konsumzwang treffen können, wenn das Wetter schlecht ist, wieso man sein Fahrrad nicht in die Bim mitnehmen kann und was die Stadt gegen Catcalling und Belästigung im öffentlichen Raum machen kann. Gemeinsam mit den beiden Journalisten erarbeiteten die Jugendlichen daraus konkrete Fragen. Im zweiten Teil des Workshops wurden diese den Politikerinnen und Politikern dann vor laufenden Kameras gestellt.

Luger: "Unheimlich anregendes Gespräch"

In zwei Gruppen aufgeteilt interviewten die Jugendlichen jeweils vier Linzer Politikerinnen und Politiker: Magdalena, Christina, Michael, Elisabeth und Paul absolvieren gerade die Duale Akademie an der Berufsschule 7 in Urfahr. Ihnen gegenüber saßen Gerlinde Grünn (KPÖ), Clemens Brandstetter (Wandel), Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sowie Stadtrat Michael Raml (FPÖ). Die Rückmeldungen der Politikerinnen zum Gespräch waren durchwegs positiv: "Es war ein unheimlich anregendes Gespräch mit jungen Menschen, die sich mit den zentralen Fragen beschäftigen", resümiert etwa der Linzer Bürgermeister. Zu Herzen nimmt er sich, dass Linz "zu grau und langweilig" für die Jugendlichen ist. "Das zeigt mir, dass wir hier unsere Pläne, mehr Wandgemälde in die Stadt zu bringen, mehr pushen müssen", so Luger.

Auch FPÖ-Stadtrat Michael Raml stellte sich den Fragen der Jugendlichen. | Foto: DorfTV
  • Auch FPÖ-Stadtrat Michael Raml stellte sich den Fragen der Jugendlichen.
  • Foto: DorfTV
  • hochgeladen von Silvia Gschwandtner

Raml: "Spannendes Gespräch auf Augenhöhe"

Auch Michael Ramls Feedback fällt gut aus: "Es war ein äußerst spannendes Gespräch auf Augenhöhe. Man hat gemerkt, dass sich die Jugendlichen wirklich für die Themen interessieren und es ihnen ein echtes Anliegen ist", so der FPÖ-Stadtrat. Er will sich Möglichkeiten für überdachte Sitzgelegenheiten durch den Kopf gehen lassen. Diese würden den Jugendlichen als Treffpunkte fehlen.

Stadträtin Eva Schobesberger freute sich besonders über das große Interesse am Klimaschutz. | Foto: DorfTV
  • Stadträtin Eva Schobesberger freute sich besonders über das große Interesse am Klimaschutz.
  • Foto: DorfTV
  • hochgeladen von Silvia Gschwandtner

Schobesberger: "Interesse am Klimaschutz ist hoch"

Die zweite Schülergruppe – bestehend aus Julian, Johanna, Magomed, Rama und Petrit – interviewte am nächsten Tag Lorenz Potocnik (Linzplus), Georg Redlhammer (Neos), Eva Stadträtin Schobesberger (Grüne) sowie Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP). Auch hier überzeugten die Jugendlichen mit spannenden Fragen und einer guten Themenauswahl. "Mich freut, dass das Interesse am Klimaschutz groß ist und auch die Kosten für den Bau des Westrings junge Menschen beschäftigen", so Schobesberger. Den Hinweis auf zu wenig konsumfreie Räume für Jugendliche will die Stadtpolitikerin als Anregung mitnehmen.

Am zweiten Tag waren die etwas jüngeren Teilnehmer am Zug: Magomed, Petrit und Rama besuchen gerade die MS 27, Johanna geht in die zweite Klasse im BRG Landwied und Johannes ist in der ersten Klasse im Medienzweig der HTL1 Bau und Design. | Foto: DorfTV
  • Am zweiten Tag waren die etwas jüngeren Teilnehmer am Zug: Magomed, Petrit und Rama besuchen gerade die MS 27, Johanna geht in die zweite Klasse im BRG Landwied und Johannes ist in der ersten Klasse im Medienzweig der HTL1 Bau und Design.
  • Foto: DorfTV
  • hochgeladen von Silvia Gschwandtner

Hajart: "Toll, wenn Jugend mit der Politik in Kontakt kommt"

Vizebürgermeister Martin Hajart fand das Format ebenfalls spannend: "Ich finde es toll, wenn einerseits die Jugend mit der Politik direkt in Kontakt kommt, aber auch umgekehrt Politiker sich mit jungen Leuten austauschen können." Auch für ihn war der Hinweis auf zu wenig überdachte Treffpunkte außerhalb von Lokalen und Jugendclubs besonders spannend. "Das bestärkt uns in unserer Idee, die Fläche unter der Eisenbahnbrücke dafür zu nutzen", so Hajart.

Gutes Feedback von den Jugendlichen

Den Jugendlichen sind die vier Workshop-Tage ebenfalls in guter Erinnerung geblieben: "Ich fand es sehr gut, dass man bei dem Projekt als Jugendlicher die Chance hat, mit der Politik zu sprechen", meint etwa Johanna. Auch Rama war froh, mit den Politikerinnen und Politikern direkt in Kontakt zu kommen. "Die Fragen, die wir gestellt haben, beschäftigen ja jeden", meint die 14-jährige Mittelschülerin. Auch Johannes hat es gefallen, sich mit den Themen zu beschäftigen und Fragen daraus zu formulieren. "Ich habe vorher noch nie mit einem Politiker gesprochen", so der 16-Jährige. Für die Zukunft habe er aber Hemmschwellen abgebaut.

Sendetermine auf DorfTV

Die Sendungen werden am 21. und 22. Juli jeweils ab 17 Uhr auf DorfTV ausgestrahlt und sind im Anschluss in der TV-Thek aufrufbar. Am 21. Juli führen die Jugendlichen Gespräche mit Gerlinde Grünn (KPÖ), Clemens Brandstetter (Wandel), Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sowie Stadtrat Michael Raml (FPÖ). Am 22. Juli standen Lorenz Potocnik (Linzplus), Georg Redlhammer (Neos), Eva Stadträtin Schobesberger (Grüne) sowie Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) den Jugendlichen Rede und Antwort. Alle Infos dazu demnächst auf dorftv.at

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.