"Vieles spielt sich emotional ab!"
Grünen Chefin Regina Petrik tourte durch die Bezirke, um über das Thema Asylwerber zu sprechen.
HORITSCHON (EP). Wie es den Menschen in den Gemeinden mit Flüchtlingen geht – dieser Frage ging die Grüne Landessprecherin in Horitschon auf den Grund. Auch sie habe es letzten Sommer hautnah miterlebt, so Petrik. "Ich habe damals kurzfristig Flüchtlinge aufgenommen, es war eine spannende Zeit für mich, aus der ich viel mitgenommen habe."
Politische Arbeit
Regina Petrik hat die Gemeinde ausgesucht, weil Horitschon neben Unterfrauenhaid die meisten Asylwerber beherbergt. "Die Menschen hier haben Erfahrung mit dem Thema und ich hoffe, dass es vieles gibt, was ich für meine politische Arbeit mitnehmen kann." Es spiele sich vieles emotional ab. "Ich kenne Leute, die haben gehört, dass ganz fürchterliche Dinge passieren. Wenn man aber genau hinhört, hat sich aber alles anders abgespielt." Das Gasthaus Lazarus nimmt seit 1976 Flüchtlinge auf, aktuell leben etwa 80 Asylwerber beim Lazarus. Dementsprechend objektiv geht man hier mit dem Thema um. Anton Lazarus erzählte von seinen Erfahrungen: "Die Menschen, die herkommen, haben einen Rucksack voller Probleme, hier alles zu erzählen, würde den Rahmen sprengen. Es ist eine Herausforderung für mich – jeden Tag. Derart viele Menschen aus aller Herren Länder und deren Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, ist fast unmöglich, Dauerspannungen inklusive."
Voll integriert
Von seinen – durchwegs – positiven Erfahrungen berichtet Winzer Ludwig Bauer, er beschäftigt seit Jahren George. Der Syrer lebt bereits seit 13 Jahren hier, ist verheiratet und hat sich in Oberpullendorf ein Haus gekauft. "George hat 2005 als Erntehelfer angefangen, seit drei Jahren habe ich ihn angestellt. Er ist bei uns voll integriert, gehört fast zur Familie." Man müsse den Menschen die Möglichkeit geben zu arbeiten. "Wir haben sehr viele junge Männer hier, die aufgrund ihres Flüchtlings-Statusses keine Arbeitsgenehmigung erhalten." Offen gehen auch die Verantwortlichen der Kuga in Großwarasdorf mit dem Flüchtlingsthema um, der Kuga sei es ein großes Anliegen, Hilfe für bedürftige Flüchtlinge anzubieten. "Als die Idee im Raum stand, einige Räumlichkeiten der Kuga Hilfesuchenden zur Verfügung zu stellen, fand sich sofort ein großes Team freiwilliger Helfer, die bei der Verwirklichung des Projektes ausschlaggebend waren", erzählt Obmann Manuel Bintinger. "Aber nicht nur die üblichen KUGA-Aktivisten haben sich für dieses Projekt stark gemacht, sondern auch Kuga-externe Helfer, die gerne bereit waren, ihren Beitrag zu leisten. Bestärkt wird das Projekt durch die ausschließlich positiven Reaktionen der Großwarasdorfer Bevölkerung. Dass Integration nicht von heute auf morgen funktioniert, ist klar. Aber die Kuga ist, als Drehscheibe vieler kultureller Ereignisse, ein optimaler Standort für Integration und Kommunikation. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei den vielen helfenden Händen bedanken." Auf helfende Hände hofft auch Margarete Maltsak Pauer, sie will sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe betätigen. "Es gibt sehr viele Leute hier, die etwas tun wollen."
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