Kinderbetreuung den Bedürfnissen von Eltern und Kindern anpassen
Für Familienlandesrätin Verena Dunst ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein ein wichtiges und zentrales Ziel.
Mütter können nur dann wieder gut ins Berufsleben zurückfinden, wenn ein ausreichendes, bedarfsgerechtes und flexibles Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen vorhanden ist. Davon hängen die Erwerbschancen von Eltern maßgeblich ab.
Burgenland führend bei der Kinderbetreuung
287 Kinderbetreuungseinrichtungen gibt es derzeit im Burgenland, 260 davon sind öffentlich, 27 privat. In diesen werden 10.642 Kinder von 1.444 PädagogInnen und HelferInnen betreut. Mit einer Betreuungsquote von 30,9 % bei den Unter-Dreijährigen liegt das Burgenland österreichweit hinter Wien an zweiter Stelle. Mit fast 100 % Betreuungsquote bei den Drei- bis Fünfjährigen ist das Burgenland Spitzenreiter. „Das trotz der ländlichen Strukturen, die wir im Land haben“, sagt LR Dunst. Sie verweist auch auf das steigende Niveau bei der schulischen Tagesbetreuung, die aktuell 5.900 SchülerInnen in Anspruch nehmen. Die Anzahl der Standorte ist von 90 im Schuljahr 2010/2011 auf 145 im Schuljahr 2015/2016 gestiegen.
27 Mio. Euro Förderung
Seit 2009 seien fast 27 Mio. Euro für die Kinderbetreuung geflossen – pro Kind bedeute dies bis zu 500 Euro pro Jahr für die Förderung des Kindergartens bzw. bis zu 1.000 Euro für die Kinderkrippe. „Diese Förderungen haben einen quantitativen und qualitativen Aufschwung im Bereich der Kinderbetreuung bewirkt. Diese Leistungen wird es auch 2016 für die burgenländischen Familien geben“, so Dunst.
Meilenstein Ferienbetreuungsrichtlinie
Die 2014 beschlossene Ferienbetreuungsrichtlinie sieht die Förderung der Kinderbetreuung durch Gemeinden oder Vereine in allen Ferien ab einer Dauer von durchgehend vier Tagen vor. Denn die 5 Wochen Jahresurlaub decken sich nicht annähernd mit den 12 Wochen Ferien für die Kinder.
Geplante Maßnahmen
Zu den Unterstützungsmaßnahmen zählt auch die Förderung von Eltern-Kind-Zentren, wo soziale Kontakte der Eltern untereinander und der Kinder mit Gleichaltrigen in Gruppen ermöglicht werden sollen. Seit 2015 gilt die Förderung für Kinder jeden Alters und nicht nur bis 6 Jahre. Die Fördersumme wurde von 1.200 auf 2.000 Euro im Jahr erhöht. Weiter ausgebaut werden sollen auch der Papamonat und die Lernbetreuung durch Tagesmütter. Angepasst werden soll die „Richtlinie Tageseltern“, die die Ausdehnung der Betreuungszeit von derzeit 6 bis 19 Uhr auf 5 bis 21 Uhr vorsieht. Im Bereich der Frühförderung wird das Projekt „Buchstart Burgenland“ auch 2016 mit 50.000 Euro vom Land gefördert. Fortgeführt wird auch die erfolgreiche Aktion „Mini-Philipp“.
Teilzeitbeschäftigung als Hemmschuh
Sorgen bereitet Dunst die Teilzeitbeschäftigung. Diese ist nach wie vor weiblich und mit knapp 87% im Burgenland besonders stark ausgeprägt. Jahrelanges Arbeiten in Teilzeitverhältnissen wirkt sich negativ auf das Einkommen und die Pension der Frauen aus. Mit dem Ausbau und der Flexibilisierung der Betreuungsangebote will Dunst dem entgegenwirken.
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