St. Nikola bangt um seine Volksschule
Eltern, Gemeinde und Lehrer hoffen, dass ihre Schule mit zwei Klassen erhalten bleibt.
BEZIRK, ST. NIKOLA (zin). „Derzeit werden keine Schulen im Bezirk geschlossen“, gibt Bezirksschulinspektorin, Bundesrätin Notburga Astleitner Entwarnung. Die Betonung liegt auf derzeit. Die Katze aus dem Sack will Bildungslandesrätin Hummer Ende Juni, Anfang Juli lassen.
Die Verunsicherung im Bezirk Perg hat einen Grund: Im Nachbarbezirk Freistadt wurde die Gemeinde Gutau in Kenntnis gesetzt, dass die um viel Geld sanierte Volksschule Fürling zugesperrt wird. Die als besonders engagierte Kleinschule Fürling hat so wie die Volksschule St. Nikola weniger als 30 Schüler.
Wie Astleitner auf Anfrage mitteilte, werden derzeit Doppelstandorte zusammengeführt. Von Schließungen sind derzeit nur Schulen betroffen, wo mehrere Schulen an einem Standort, in einer Gemeinde sind. Das ist in St. Nikola nicht der Fall. Trotzdem machen sich Eltern, Gemeinde, Lehrer und Direktor in St. Nikola große Sorgen, wie es im Herbst mit ihrer Schule weitergeht.
In der Vorwoche lud deshalb Direktor Alfred Grohmann zu einem Infoabend. Voraussichtlich drücken im Herbst 22 Kinder die Schulbank. Das sind derzeit noch zwei Klassen. Fällt ein Kind weg, ist die Schule nur mehr einklassig. Undenkbar für die Eltern, aber auch Lehrer. Dann muss in einer einzigen Klasse unterrichtet werden, inklusive Asylantenkinder und lernschwächere Kinder. In St. Nikola hofft man, auch mit 21 Kindern zwei Klassen führen zu können.
Ob das geht, ob Volksschulen mit weniger als 30 Schülern, Hauptschulen unter 80 Schülern und mittelfristig über 100 Schulstandorte in Oberösterreich geschlossen werden, will Landesrätin Doris Humer noch nicht beantworten.
„Hinsichtlich der Schulstandorte wird festgehalten, dass die Projektarbeitsgruppe jeden einzelnen in Betracht kommenden Schulstandort analysieren wird, um mit den schulerhaltenden Gemeinden die weiteren Umsetzungsschritte festlegen zu können. Aus diesem Grund werden derzeit auch keine allfälligen Standorte kommuniziert, ohne nicht vorher mit den schulerhaltenden Gemeinden das Gespräch geführt zu haben. Zur Thematik Schulorganisation wird Landesrätin Doris Hummer voraussichtlich Ende Juni, Anfang Juli 2012 zu einer Pressekonferenz einladen, bei der die zuständige Bildungslandesrätin für alle Fragen zur Verfügung stehen wird“, lässt das Büro der Landesrätin wissen.
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