Austausch
EU-Abgeordneter auf "Kulturreise" im Bezirk Perg
Hannes Heide tauschte sich mit Kulturschaffenden aus und wies auf die hohe Bedeutung kultureller Angebote für den ländlichen Raum hin.
BEZIRK PERG. Hannes Heide (SP) tourte am vorigen Freitag durch die Region. Die Greiner Christian Hochgatterer und Karl Hohensinner führten den Europa-Abgeordneten durch das historische Greiner Stadttheater. Zu Besuch war er auch in der Galerie auf der Gemeinde in Langenstein, beim Kulturverein Tribüne in St. Georgen an der Gusen sowie in der Galerie von Markus Waltenberger in Schwertberg. Dort erfolgte ein Austausch mit Kulturinitiativen und -schaffenden. Begleitet wurde Heide von SP-Bezirkschef Landtagsabgeordneter Erich Wahl und Nationalrätin Sabine Schatz.
Antreiber für Beschäftigung und Wertschöpfung
Ziel des Besuch: Auf die Bedeutung der Kultur als Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor hinweisen. So beschäftige der Kultur- und Kreativsektor 15 Millionen Menschen in Europa und mache 4,2 Prozent der EU-Gesamtwirtschaftsleistung aus. Eine lebendige Szene sei ein Antreiber für Beschäftigung und Wertschöpfung. "Kultur ist der Schlüssel für eine starke Entwicklung von Städten, Gemeinden und Regionen", betonte Heide.
Mehr Fördergelder sollten in Kultur fließen
Was der Europa-Parlamentarier kritisiert: Die der Kultur gewidmeten Fördertöpfe seien mit einem vergleichsweise schmalen Budget ausgestattet, auch wenn das Europäische Parlament für 2021 bis 2027 eine deutliche Erhöhung bewirken konnte. Um Kulturprojekte in den Regionen ausreichend finanzieren zu können, müssten Länder Fördermittel aus der Regionalförderung für die Kultur verwenden. Er denkt dabei an Gelder aus dem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Lob gab es für die Leader-Region Perg-Strudengau, die zahlreiche Projekte fördere, unter anderem Bewusstseinsregion, Keltendorf, Kulturhof Perg und aktuell "Anton Bruckner und die Detektive".
Forderungen der SP-Politiker
"Kultur muss niederschwellig und leistbar für alle zugänglich sein, das ist auch demokratiepolitisch wichtig", so Schatz. Die Abgeordnete wies auf die schwierige finanzielle Situation der Gemeinden hin. Sie befürchtet, dass dadurch im kulturellen Bereich Abstriche gemacht werden und fordert entsprechende Mittel. Was sie und Heide betonen: Förderangebote für Projekte sollten transparenter werden. Wahl merkte an: Auch für Menschen im ländlichen Raum müsse es möglich sein, an guten Kulturangeboten in ihrem Lebensumfeld teilzuhaben. Das betreffe besonders Kinder, Ältere und sozial marginalisierte Menschen. Gefordert wird auch faire Bezahlung von Künstlerinnen und Künstlern. Die prekäre Beschäftigung vieler Kulturschaffender sprach auch Hohensinner an.
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