Keltendorf Mitterkirchen: Experimentelle Archäologie beim Bau der Herrinnenhalle
MITTERKIRCHEN. Das 1991 eröffnete archäologische Freilichtmuseum Keltendorf Mitterkirchen freut sich zum 25. Geburtstag auf sein 21. Gebäude. Unter der fachkundigen Leitung des Experimental-Archäologen Wolfgang Lobisser von der Universität Wien entsteht derzeit die künftige Herrinnenhalle. Besucherinnen und Besucher haben ab jetzt die einzigartige Möglichkeit, den Experten über die Schulter zu schauen und Fragen zu stellen.
Im Keltendorf Mitterkirchen hört man derzeit wieder den Klang von prähistorischen Werkzeugen. Das Team der Experimental-Archäologinnen und -Archäologen rund um den international renommierten Holzbau-Experten Wolfgang Lobisser vom Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS) der Universität Wien hat die Arbeit aufgenommen. Für mindestens zwei Jahre können Besucherinnen und Besucher nun live miterleben, wie das stattliche Gebäude aus der Hallstattzeit in die Höhe wächst. „Einen so großen Bau aus der Eisenzeit haben wir bislang noch nie errichtet“, erklärt Wolfgang Lobisser, der sich auf die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse freut. Leistungsfähigkeit und Grenzen der keltischen Holzbautraditionen sollen erforscht werden.
Beim Bau mithelfen
Die Vorbereitungen vor Ort zur Errichtung des neuen Gebäudes, das auf ein Vorbild aus der Siedlung der Heuneburg in Baden-Württemberg (D) zurückgeht, begannen schon im Jahr 2015 mit einer genauen Vermessung des künftigen Bauareals. Am Bau sollen nun auch Citizen Scientists und andere Interessierte mitwirken. Wer sich als hallstattzeitlicher Bauarbeiter betätigen möchte, kann unter freilichtmuseum@mitterkirchen.at, Betreff „Mitwirken Herrinnenhalle“ Kontakt aufnehmen.
Aber auch die übrigen Besucherinnen und Besucher kommen nicht zu kurz, denn Lobissers Team und die Führerinnen des Keltendorfes Mitterkirchen stehen täglich zwischen 9 und 17 Uhr für Auskünfte bereit. Wer das Projekt online verfolgen möchte, kann dies unter http://medionemeton.at/blog tun.
Eröffnung 2018 geplant
Eröffnet werden soll das neue Gebäude 2018. Künftig sollen darin auch Veranstaltungen stattfinden. Neben privaten Feiern ist die Nutzung als Ort wissenschaftlicher Tagungen vorgesehen. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, dieses Vorhaben rechtzeitig zum 25 Jubiläum des Keltendorfes Mitterkirchen umzusetzen“, erklärt Jutta Leskovar vom Oberösterreichischen Landesmuseum, die das Freilichtmuseum seit Jahren wissenschaftlich betreut.
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