Aromacampus zu 90% energieautark
Erste Bilanz liegt vor: zu 100 Prozent energieautark zu sein, ist derzeit kaum machbar.
LECHASCHAU (rei). Voller Euphorie machte man sich beim Bau des Aromacampus in Lechaschau daran, ein 100 Prozent energieautarkes Firmengebäude zu errichten. Um dieses Ziel zu erreichen, holte sich Henrik Wentzler vom Berggut Gaicht als Bauherr die allerbesten Fachleute ins Boot.
2015 begann die Planungsphase, im Herbst 2016 wurde das moderne Firmengebäude übergeben. Jetzt, wenige Monate nach Bezug des Baus, zog man eine erste Energiebilanz: "Wir haben es nicht erreicht", stellt man seitens des Bauherrn sachlich fest.
Dabei wurden schon während der Planung alle technischen Möglichkeiten der einzelnen Gewerke betrachtet. Damals klang alles sehr vielversprechend.
Die Auswertungen nach den ersten Betriebsmonaten können die hohen Erwartungen allerdings nicht bestätigen: "100%-ige Unabhängigkeit ist im Moment zwar erreichbar, aber aus wirtschaftlichen, technischen und Nachhaltigkeitsgründen nicht sinnvoll", heißt es in einer Pressemeldung. Warum das so ist, wurde genau analysiert (siehe "Zur Sache").
Das hohe Ziel einer 100%igen Eniergieunabhängigkeit wurde nicht geschafft. Sehen lassen kann sich das Ergebnis dennoch: "Wir gehen davon aus, dass der Aromacampus sich zu 90% selbst versorgt", wird abschließend festgestellt.
Zur Sache
> Die technischen Gewerke einzeln betrachtet (Pufferspeicher, elektrische Heizpatrone, Photovoltaik, Akkuspeicher, etc.) sind auf dem neusten Stand. Doch beim Aromacampus müssen diese Gewerke miteinander kommunizieren und mit Datenaustausch zu einer Einheit werden. Hier fehlt allgemein eine übergeordnete Schnittstelle auf dem Markt.
> Das marktwirtschaftliche Umfeld hat sich geändert. Biotreibstoffe haben sich durch u.a. steuerliche Zuschläge um 300 % erhöht. Stationär Generatoren unterliegen der Euro 6 Abgasnorm, sofern die Laufzeit über ca. 50 Std. p.A. liegt.
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