Der Borkenkäfer wütet in den heimischen Wäldern

Eine rot-braune Verfärbung der Fichten lässt auf Borkenkäfer-Schäden schließen, die Bäume gehen zugrunde. | Foto: Foto: BBK Urfahr/Reh
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  • Eine rot-braune Verfärbung der Fichten lässt auf Borkenkäfer-Schäden schließen, die Bäume gehen zugrunde.
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BEZIRK (anh). Anstatt grün leuchten heuer viele Wälder rot – und das, obwohl es noch gar nicht Herbst ist. Grund dafür ist der Borkenkäfer, der den Fichten ordentlich zusetzt. Er entwickelt sich in der Baumrinde und frisst sich durch den Bastbereich des Baumes. Dort werden die Wasserleitungsbahnen unterbrochen, wodurch die Fichte stirbt. "Ist der Baum gesund, so kann er genügend Harz produzieren, um die Schädlinge abzuwehren", erklärt Forstberater Gerhard Mayrhauser. "Bei einer geschwächten Fichte sowie einer großen Angriffsdichte an Käfern ist dies aber nicht mehr möglich." Zu einer so ausgeprägten Entwicklung an Borkenkäfern haben im letzten Jahr mehrere Faktoren beigetragen. Der niederschlagsarme und trockene Sommer etwa führte dazu, dass aus den abgelegten Eiern schneller Larven schlüpften, die sich dann zu Käfern entwickelten. "So konnten bis zu drei Generationen an Insekten entstehen", sagt der Experte. Auch der Sturm Niklas im März begünstigte die Schädlinge. Schadholz wurde nicht rechtzeitig aufgearbeitet – ein gefundenes Fressen für den Käfer. Zudem kam es zu einem ausgeprägten Zapfenbehang, der die Vitalität der Bäume ebenfalls schwächte.

Rasche Aufarbeitung

In diesem Frühjahr könnte sich die Situation weiter verschlechtern. Ein Teil der letzten Generation wird nämlich überwintern können und sollte es wieder ein trockenes Jahr werden, so ist mit vielen Käfern zu rechnen. "Sie fliegen im April aus und befallen neue Bäume", prognostiziert Gerhard Mayrhauser. Befallene Stämme sollen daher so rasch wie möglich – idealerweise bis Ende Februar – aufgearbeitet werden. Das Holz muss schnellstmöglich zum Sägewerk gebracht werden beziehungsweise gehäckselt oder verbrannt werden. Gelagert sollte es mindestens 300 Meter vom nächsten Waldrand werden. "Energieholzhaufen sollen sich ebenfalls nicht im Wald oder in Waldnähe befinden. Sie sind gefährliches Brutpotenzial", warnt der Forstberater. Auch Fangbäume können verwendet werden. Von einer chemischen Bekämpfung rät der Experte jedoch ab. Waldbesitzer, die Hilfe brauchen, können sich an Forstberater und Waldhelfer der Bezirksbauernkammer wenden: 050 6902/4324.

Vorbeugende Maßnahmen

- Saubere Waldwirtschaft
- Verdächtige Bäume schlägern, bruttaugliches Material am Boden entfernen
- Befallene Äste zerschneiden (Trockene Äste sind für den Käfer uninteressant)
- Kontrollen im Frühjahr
- Laufende Durchforstungen im Herbst

Zur Sache: Borkenkäfer

Zwei Käferarten sind für die Schäden verantwortlich: Der Buchdrucker ist etwa vier bis fünf Millimeter groß und befällt eher stärkere, ältere Bäume. Seine Fraßgänge sind längsförmig. Der Kupferstecher ist ein bis drei Millimeter groß und eher in schwächeren Stämmen sowie im Kronenbereich der Fichten auffindbar. Seine Fraßgänge sind sternförmig.
Die Borkenkäfer bohren sich im März/April in die Rinde ein und legen dort Eier ab. Daraus schlüpfen Larven, die zu Käfern werden. Im April/Mai bei einer Temperatur von 18 bis 20 Grad kommt es zum ersten Käferflug und die Entwicklung wiederholt sich. Vom Ei bis zum fertigen Käfer dauert es vier bis acht Wochen. Je wärmer und trockener es ist, desto kürzer ist diese Zeit und desto mehr Generationen entstehen.

Eine rot-braune Verfärbung der Fichten lässt auf Borkenkäfer-Schäden schließen, die Bäume gehen zugrunde. | Foto: Foto: BBK Urfahr/Reh
Forstberater Gerhard Mayrhauser rät zu einer raschen Aufarbeitung des Schadholzes. | Foto: Foto: privat
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