Eine Soko gegen Pilzpiraten
Zwei Kilo Pilze sind pro Person erlaubt. Wer mehr sammelt, muss eine saftige Geldstrafe zahlen.
ST. VEIT. Der verregnete Sommer lässt die Pilze in den heimischen Wäldern sprießen. Laut Pilzverordnung darf man in Kärnten Speisepilze für den Eigenverbrauch in der Zeit zwischen 7 und 18 Uhr in einer Gesamtmenge von höchstens zwei Kilogramm pro Person und Tag sammeln. Eierschwammerl oder Steinpilze dürfen nur von 15. Juni bis 30. September gepflückt werden.
Wer sich nicht an die Verordnung hält, muss mit saftigen Strafen rechnen. "Das Strafmaß reicht bis zu 3.636 Euro und ist abhängig von der Menge", sagt Bezirkshauptfrau Claudia Egger. Die beschlagnahmten Pilze werden einer sozialen Einrichtung zur Verfügung gestellt. "Von der Sammelleidenschaft profitieren also letzten Endes bedürftige Menschen", sagt die Bezirkshauptfrau.
Bergwacht liegt auf der Lauer
Kontrolliert wird die Pilzverordnung von der Bergwacht. Judith Wietschnig, Bezirksleiterstellvertreterin der Bergwacht in St. Veit sagt: "Wir führen regelmäßig Kontrollen durch. Eine flächendeckende Überwachung ist aber mit unserem Personalstand nur schwer möglich", erklärt Wietschnig und weiter: "Manchmal sind sogar professionelle Sammlerkolonnen mit bis zu zehn Leuten unterwegs."
Die "Soko-Schwammerl"
Die Bergwacht liegt nicht nur in den Wäldern auf der Lauer, sondern führt gemeinsam mit der Asfinag als "Soko-Schwammerl" auf den Autobahnen Schwerpunktkontrollen durch. Hans Schabus koordiniert diese Einsätze: "Wir führen pro Jahr zehn Kontrollen durch. Im vergangenen Jahr konnten wir 795 Kilo Pilze sicherstellen. Im Jahr zuvor waren es 966 Kilo. 2013 war aufgrund der Hitzeperiode ein schlechtes Pilzjahr." Der größte Fang gelang der "Soko-Schwammerl" im Sommer 2012: Ein Pilzsammler war mit 135 Kilo Schwammerln im Kofferraum Richtung Süden unterwegs.
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