Hilfe für Bedürftige im Elften
Eva-Maria Hatzl startete mit "Simmeringer helfen Simmeringern" ein Projekt gegen Armut.
SIMMERING. Helfen ist für Eva-Maria Hatzl selbstverständlich. Sie möchte ein wenig von dem Glück, das sie in ihrem Leben schon hatte, weitergeben. Das macht sie auch als Vorsitzende der Volkshilfe Simmering.
"Bei größeren Beträgen kann die Volkshilfe aber nicht einspringen, da fehlt es leider an den Mitteln", so die Simmeringerin. Bei Therapien oder Heilbehelfen gehen die Summen auch schnell in Höhen, die sich bedürftige Betroffene nicht leisten können: "Und genau da stößt die Volkshilfe ebenfalls an ihre Grenzen."
Als sie im November 2014 als Simmeringer Bezirksvorsteherin angelobt wurde, beschloss sie, hier einen Hebel anzusetzen: Eine ihrer ersten Tätigkeiten war es, die Initiative "Simmeringer helfen Simmeringern" ins Leben zu rufen. So wollte sie mit privaten Sponsoren schnell und unbürokratisch helfen.
"Ziel war es, dass Unternehmer und Private aus dem Elften Menschen im Bezirk aus ihrer Not helfen", so Hatzl. Gemeinsam mit der Unternehmerin Ortrun Gauper gelang es ihr unter anderem Chantal Zanoni von den Concord Casinos als prominente Unterstützerin ins Boot zu holen. Mit ihrer Aktion "Poker mit Herz" unterstützte sie die ersten Aktionen der Initiative.
So konnte etwa der kleine Marvin Mann vor zwei Jahren seine Therapie antreten. Der Zwölfjährige sitzt im Rollstuhl: Er leidet unter Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen. Die Therapie hat seine Muskeln gestärkt, um sich bewegen zu können.
80.000 Euro in zwei Jahren
Rund 15 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen Obfrau Eva-Maria Hatzl bei ihrer Arbeit: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir rund 80.000 Euro für Bedürftige in Simmering gesammelt und den Menschen damit geholfen."
Derzeit bearbeitet das Team "kleinere" Projekte. So werden 560 Euro für einen dreijährigen Autisten gesammelt. Benötigt wird das Geld für eine Studie, damit die Wiener Gebietskrankenkasse die nötigen Behandlungskosten übernimmt.
Der jüngste Erfolg gelang bei Claudia Havelka. Die 50-Jährige ist aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr arbeitsfähig. Über die Weihnachtszeit hat die Simmeringerin eine Rehabilitation bewilligt bekommen. Der nötige Selbstbehalt wurde Havelka von "Simmeringer helfen Simmeringern" finanziert.
Das größte Problem an dieser ehrenamtlichen Hilfsarbeit sei es, die wirklich Bedürftigen zu finden, so Hatzl. Menschen, die dringend Hilfe benötigen, würden sich meist schämen und kaum melden.
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