Lernschwäche: Richtig lernen will gelernt sein

"Pauken bis die Ohren rauchen" steht bei den meisten Schülern nicht gerade weit oben auf der Beliebtheitsskala. Dennoch ist es für ein gutes schulisches Abschneiden unerlässlich. Wenn sich Kinder aber gar nicht zum Lernen aufraffen können, liegt es oft nicht an der fehlenden Motivation, sondern daran, dass sie gar nicht wissen, wie sie das am besten machen sollen. Auch wenn die Einteilung in Lerntypen nicht wissenschaftlich fundiert ist, so macht es doch Sinn herauszufinden, welcher Lerntyp man ist. "Die einen nehmen leichter Inhalte auf, wenn sie sie hören, das sind die akustischen Typen, während andere etwas sehen und lesen müssen, das sind dann eher die visuellen Typen. Andere wollen Dinge „begreifen“ in dem sie sie anfassen, oder sie sind ständig in Bewegung. Das sind die kinästhetischen Typen", erklärt Alexandra Bauer, Institutsleiterin des Welser LernQuadrats. Tatsächlich seien die meisten Menschen Mischtypen. Am besten bleibt Lernstoff hängen, wenn er auf verschiedenen Wegen dargeboten wird und man darüber auch noch spricht oder jemandem anderen davon erzählt. "Der Stoff sitzt, wenn man ihn selbst erklären kann", so Bauer. Schlechte Noten und fehlende Motivation in der Schule können aber auch das Resultat einer Lernschwäche sein. "Defizite in Rechtschreibung und Grammatik hängen wie ein Damoklesschwert über der betroffenen Person. Versteht man den Inhalt nicht, kann man beispielsweise auch keine mathematischen Textaufgaben lösen, sich als Erwachsener nur schwer weiterbilden", gibt Michaela Plank, Leiterin des Lehrinstituts für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) zu bedenken. Man dürfe nicht darauf hoffen, dass sich eine Lernschwäche mit dem Alter "auswächst". "Je früher man unterstützend eingreift, desto früher stellen sich auch Erfolge ein und man hat später bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt", so Plank. Mit einem standardisierten Test können Lese- und Rechtschreibfähigkeiten im LOS erfasst werden.