Die gesammelte Erfahrung weitergeben
Die ehemaligen Fußballprofis Max Hagmayr und Jürgen Werner beraten die Stars von heute.
OÖ. Von vielen unbemerkt, tragen die Berater von Fußballprofis entscheidend zu deren Entwicklung und Karrieren bei. Mit dem Sattledter Max Hagmayr und dem Welser Jürgen Werner gründeten zwei ehemalige Profis nach ihren aktiven Karrieren in Linz beziehungsweise Wels ihre eigenen Berateragenturen. Im vorläufigen EM-Kader der österreichischen Nationalmannschaft standen mit Florian Klein, Heinz Lindner und Valentino Lazaro drei Schützlinge von "Hagmayr Sport" und mit Kevin Wimmer, Zlatko Junuzovic, Sebastian Prödl und Markus Suttner vier von "Stars & Friends". Dazu kommen noch mehrere Spieler, die bei der Endrunde für andere Nationalteams auflaufen. "Für mich ist es eine große Freude, einen Spieler vom Beginn seiner Karriere bis hin zum größten Erfolg, nämlich der Teilnahme an einem Großereignis mit der Nationalmannschaft, begleiten zu können", sagt Jürgen Werner. Es ist jedoch kein einfacher Job, wie Max Hagmayr schildert: "In den letzten drei Monaten hatte ich keinen einzigen Tag frei. Man muss einerseits immer neue Kontakte in der ganzen Welt knüpfen und pflegen, andererseits Spieler finden und Transfers vorbereiten. Es ist ein geistig und körperlich harter Job." Auf der einen Seite sei es laut Jürgen Werner wichtig, "Spieler den richtigen Vereinen anzubieten, um auch für den Spieler die beste sportliche, sowie persönliche, Entscheidung zu ermöglichen. Andererseits ist es wichtig, den Spieler auch in anderen Bereichen des Lebens zu unterstützen: Themenbereiche wie Social Media, Marketing, Veranlagung und Personal Coaching werden auch im Fußball immer wichtiger." Der Job geht also über das Sportliche hinaus. Spieler melden sich bei ihrem Berater, wenn sie im Verein nicht genügend Einsatzzeit bekommen oder es Probleme innerhalb des Vereins gibt. "Es geht aber auch oft um den privaten Bereich. Die Spieler haben ja auch ein Umfeld", ergänzt Hagmayr, der ihnen stets eine zusätzliche Ausbildung empfiehlt: "Eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung ist ein ganz wichtiger Punkt. So schön Fußball ist, aber nach der Karriere kann nur ein kleiner Teil davon leben. Auch durch eine Verletzung kann es damit schnell vorbei sein."
"Schwarze Schafe"
Dennoch kommt von Fußballfans immer wieder die Kritik auf, ein Spielerberater würde nicht immer das wollen, was das Beste für den Spieler ist, sondern was ihm am meisten Profit bringt. "Diese Kritik tangiert mich persönlich eigentlich weniger, weil alle Leute, die mit mir in den letzten Jahrzehnten Geschäfte gemacht haben, meinen Stil zu arbeiten kennen. Natürlich ist es nicht gut für die Zunft der Spielerberater, wenn die Aktionen einzelner 'Schwarzer Schafe', die es wohl überall gibt, auf alle anderen auch ausgelegt wird", meint Werner.
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