Stadtspazierung zu Karoline Redler
Stadtgeschichtlicher Spaziergang der GUTA Bregenz

Karoline Redler 1944 vor dem Volksgerichthof, der die Bregenzerin zum Tode verurteilte | Foto: Privat
  • Karoline Redler 1944 vor dem Volksgerichthof, der die Bregenzerin zum Tode verurteilte
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Die GUTA Bregenz organisieren am Dienstag, 8. November, einen stadtgeschichtlichen Spaziergang mit Dr. Eva Binder, der Enkelin von Karoline Redler und Stadtarchivar Thomas Klagian

Karoline Redler entstammte der angesehenen Bregenzer Kaufmannsfamilie Schwärzler. 1905 heiratete sie den Kaufmann und Schneidermeister Richard Redler, gemeinsam betrieb das Ehepaar ein Kleidergeschäft in der Kaiserstraße. Karoline Redler gehörte dem christlich-sozialen Lager an. Mit gleichgesinnten Frauen gründete sie den Verband katholischer Frauen und Mädchen, die sogenannte „Guta“. Als langjährige Obfrau startete sie zahlreiche soziale und kulturelle Initiativen.

Unter NS-Beobachtung

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland änderte sich das Leben der Familie Redler, der ältere Sohn Richard musste fliehen, der jüngere Sohn Kurt fiel 1943 als Wehrmachtssoldat auf der Krim. Als Exponentin des „schwarzen Bürgertums“ von Bregenz stand Karoline Redler unter besonderer Beobachtung des NS-Regimes. Nach einer Auseinandersetzung mit Nazis im Wartezimmer eines Heilpraktikers wurde sie denunziert und verhaftet. Sie soll behauptet haben, die alliierten Bombenangriffe seien lediglich eine Folge der deutschen Kriegstreiberei. Nach einigen Monaten Haft im Gefängnis in der Oberstadt und in Feldkirch wurde Karoline Redler wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit in häusliche Pflege entlassen. Im Sommer 1944, nach dem missglückten Attentat auf Hitler, wurde sie neuerlich verhaftet und nach Wien verbracht. Dort verurteilte sie der Volksgerichtshof am 25. August 1944 wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tod durch das Fallbeil.

Hinrichtung

Alle Versuche, eine Begnadigung zu erwirken, scheiterten. Nach Wochen zwischen Hoffen und Bangen wurde Karoline Redler am 8. November 1944 hingerichtet.

Anmeldung

Die Route des Spazierganges auf den Spuren von Karoline Redler führt vom Wohnhaus in der Kaiserstraße 12 über die Gedenktafel an der Seekapelle, dem Geburtshaus am Leutbühel zum Gefängnis in der Oberstadt und zum Grab von Karoline Redler auf dem Friedhof Blumenstraße. Ausklang ist im Gasthaus Goldener Hirschen in Bregenz.

Der Spaziergang findet am Dienstag, 8. November, von 16.30 Uhr bis 18 Uhr statt; Start und Treffpunkt ist die Kaiserstraße 12.

Anmeldung bis 6. November unter guta.bregenz@gmx.at oder Telefon 0699/102 104 08 (ab 17 Uhr). Freiwillige Spenden erbeten.

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