Bregenzer Festspiel-Bilanz
Berührend und spektakulär

- Die spektakuläre, anrührende und manchmal auch gruselige Rigoletto-Inszenierung verspricht auch für 2020 volle Ränge
- Foto: Dietmar Mathis
- hochgeladen von Christian Marold
Gute Kritiken und 250.000 Besucher machten Festspielsaison zum Erfolg
Zirkushaftes Treiben im Bodensee, mehrere Ritter von der traurigen Gestalt und eine große Programmvielfalt mit einem großen Publikum: mit rund 250.000 Besuchern endete am Sonntag die 74. Bregenzer Festspielsaison.
Das Spiel auf dem See zog die Besucher erneut in Scharen an: rund 180.000 Zuschauer erlebten die ausverkauften Rigoletto-Inszenierungen – die Auslastung lag bei einhundert Prozent für alle
27 Vorstellungen. Inklusive des Abends. Das Spiel auf dem See wurde drei Mal im Festspielhaus gezeigt.
Kassenmagnet Rigoletto
Die Verdi-Oper stand erstmals seit Festspielgründung 1946 auf dem Spielplan. „Was Rigoletto-Regisseur Philipp Stölzl in den Bodensee gezimmert hat, ist nichts anderes als eine Sensation“, urteilte beispielsweise der Südwestrundfunk Baden-Württemberg. Für Kenner der Festspiele steht fest, dass diese Seebühnen-Inszenierung eine gleichermaßen spektakuläre wie berührende Interpretation der Verdi-Oper geschaffen hat, mit klug hergestelltem Raum für intime Szenen und dem Effekt der großen Show, be der jedoch die aufwendige Technik stets dem künstlerischen Ideal dient.
Vier Bühnen – ein Ritter
Dem selbst ernannten „Ritter von der traurigen Gestalt“ widmeten sich gleich vier Programmreihen des diesjährigen Festspielsommers. Für einen glanzvollen Auftakt sorgte die Oper „Don Quichotte“ im Festspielhaus am Abend des zweiten Festspieltages. Auf derselben Stoffgrundlage ging als Koproduktion eine echte Premiere des Deutschen Theaters Berlin über die Bühne des Kornmarkttheaters. In der Schauspielinszenierung Don Quijote von Jan Bosse bewiesen Ulrich Matthes und Wolfram Koch, wie unkonventionell, wie unterhaltend, wie exzellent selbst mit wenig Bühnen-Ausstattung ganz große Theater-Kunst wirken kann und in der Reihe „Musik & Poesie“ näherte sich der Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier verschiedenen Narrengestalten, auch mit Bezügen zu Rigoletto und Don Quichotte, an.
Ausblick 2020
Im nächstjährigen Sommer feiert Rigoletto am 23. Juli 2020 Wiederaufnahme-Premiere, insgesamt stehen bis Festspielende am
23. August 27 Vorstellungen auf dem Spielplan. Tags zuvor eröffnet die Oper „Nero“ im Festspielhaus von Arrigo Boito die
75. Festivalsaison. Der Vorverkauf startet am Sonntagabend auf der Festspiel-Internetseite (Premieren, Lounge und Premium-Ticket ausgenommen). Den Spielplan 2020 präsentieren die Bregenzer Festspiele voraussichtlich am
13. November 2019.


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