Begräbnis
Der Trend geht zu Urnen

- hochgeladen von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer
Pflegeleichte und kostengünstige Gräber werden immer beliebter. Die Urne boomt!
STEINFELD. René Klimes, der junge Bürgermeister von Blumau-Neurißhof, berichtet: "Die ganze Thematik erfordert viel Einfühlsamkeit und Pietät!" Es geht um "Heimgefallene" Gräber, Urnenhaine und Beerdigungen.
Wollten schon erweitern
Vor nicht allzu langer Zeit dachten die Blumau-Neurißhofer Gemeindeverantwortlichen an eine anstehende Erweiterung des Friedhof-Areals.
"Wir überlegten damals, auch außerhalb der bestehenden Friedhofmauern Gräberreihen zu errichten!", erzählt Klimes. Heute schaut die Situation total anders aus. Immer mehr Grabstellen fallen an die Gemeinde zurück.
Der Ortschef: "Der Trend geht derzeit eindeutig in Richtung Urnenbestattung. Wir haben schon unsere Urnenhaine erweitert!" Vermutet wird als möglicher Hintergrund, das sich viele Menschen Sorgen machen, ob ein "normales" Grab zukünftig auch ordentlich gepflegt wird.
Ein Motiv ist auch die Kostenersparnis durch die Urne – sowohl bei der Beisetzung, als auch eben im Hinblick auf die Grabpflege. Auch die Vereinfachung der Pflegebedingungen für das Grab dürfte eine wesentliche Rolle spielen. Die Hinterbliebenen leben oft weit vom Friedhof des Verstorbenen entfernt.
Grund gehört Gemeinde
In Blumau-Neurißhof befinden sich circa 300 Gräber rund um die denkmalgeschützte Jugendstil-Kapelle. Eine Grabstelle muss alle zehn Jahre eingelöst werden.
René Klimes: "Der Grund gehört ja der Gemeinde, wir stellen ihn zur Verfügung. Wir verständigen vor Ablauf der Frist die Nutzungsberechtigten, wird dann wieder für zehn Jahre bezahlt, ist alles in Ordnung!" Wird hingegen nicht reagiert, dann kommt für sechs Monate ein Schild ans Grab mit der Aufschrift "Heimgefallen".
Hier wird seitens der Gemeinde mit viel Fingerspitzengefühl vorgegangen.
Der Bürgermeister: "Wer ein Grab aufgibt, muss den Grabstein, die Umrandung etc. auf seine Kosten entfernen, wenn aber niemand mehr da ist, übernimmt die Gemeinde die dabei anfallenden Kosten.
Neue Urnenwand
Der Mitterndorfer Bürgermeister Thomas Jechne dazu: "Ich kann die Aussagen meines Kollegen aus Blumau-Neurißhof absolut bestätigen. Wir haben natürlich auch Erdbestattungen, aber immer mehr Menschen bevorzugen die Feuerbestattung."
Aus diesem Grund wird in Mitterndorf an der Fischa in absehbarer Zeit auch eine neue Urnenwand errichtet werden. Thomas Jechne weiter: "Sollte es irgendwann einmal bei mir selber so weit sein, dann werde ich mich auch für eine Feuerbestattung entscheiden!"



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