Vertrieb der britischen Automarke Morgan

"Nachhaltigkeit ist das Thema"

Jörg Koessler betreibt in Trumau den einzigen österreichischen Vertrieb der britischen Automarke Morgan.

TRUMAU. Man fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt, hier bei Morgan Austria in Trumau. Morgan, das ist der älteste Fahrzeughersteller der Welt, wie Betreiber Jörg Koessler erklärt: "Und es ist der letzte wirkliche Engländer." In Trumau werden die Morgan-Autos seit 1996 verkauft und repariert. Das Familienunternehmen besteht aus acht Mitarbeitern, "alles Morgan-Spezialisten", so Koessler. In der Ausstellungshalle reiht sich ein Morgan-Modell ans nächste. Das Besondere: "Ein neuer Morgan ist vom Aufbau her wie die Fahrzeuge der 1930er und 1940er Jahre, gepaart mit modernster Technologie." Es ist eine ganz eigene Welt, in die man eintaucht, wenn Jörg Koessler von der Automarke erzählt. Hier wird Traditionelles mit Modernität kombiniert, ein Auto von gestern mit der Zukunftsvision von morgen.

"Enorme Nachhaltigkeit"

"Es ist schwer auf wenige Sätze runterzubrechen, was den Morgan zu etwas Einzigartigem macht", meint Koessler. "Aber ganz wichtig ist sicher die enorme Nachhaltigkeit der Fahrzeuge." Seit der Autohersteller 1909 in England entstand, hatte er eine unglaubliche Ausfallrate von nur acht Prozent. "Das bedeutet, dass heute noch Autos zum Beispiel aus dem Jahr 1915 unterwegs sind", so Koessler. "Wenn wir einen zehn Jahre alten Morgan zur Reparatur reinbekommen, ist das für uns ein neues Auto." Der Werterhalt sei enorm, daher werde bei Schäden auch immer repariert.

Natürliche Materialien

Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich bei Morgan durch sämtliche Bereiche: "Bei der Herstellung kommen vor allem natürliche Materialien zum Einsatz, wie Leder, natürliche Gewebe mit extremer Haltbarkeit, Holz für den Designbereich und Eschenholz für den Rahmen." Morgan besitze sogar einen eigenen Eschenwald, wo Eschen zur Produktion nachgepflanzt werden. "Aufgrund des leichten Gewichts weise der Morgan zudem nur geringe Emissionsbelastungen auf. "Das Einzige, wo Morgan Energie verbraucht: im Karosseriebereich, wegen dem Aluminium, dafür kommt das dem Leichtbau zugute", erklärt Koessler. Trotz seiner eigenen Bauweise sei der Morgan aber auch ein Auto für den Alltag. "Die meisten schicken ihn aber in der kalten Jahreszeit in Winterpause, weil sie ihn eher als Kunstwerk betrachten", so Koessler. "Technisch ist er für den Alltag gerüstet."

Zukunftsvision

Auch wenn die derzeitigen Käufer den Morgan vor allem wegen dem Retro-Design und dem Fahrerlebnis kaufen, Jörg Koessler sieht die Zukunft in dessen Nachhaltigkeit. "Für die Käufergruppe, die heute heranwächst, hat das Thema Nachhaltigkeit eine ganz andere Bedeutung, als für ältere Generationen." Es sei diese junge Generation, die es künftig zu erreichen gilt. "Es kann nur so sein, dass sich Morgan in Zukunft im ökologischen Nachhaltigkeitsthema positioniert", ist Koessler überzeugt.