Glas-Dynastie
Peter Kuchler III verzaubert mit seiner Glaskunst

- Peter Kuchler bei der Arbeit an einem seiner Unikate
- Foto: Julia Hall
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Von Weigelsdorf in die Welt: Das Forbes Magazin bezeichnet ihn als "spannendsten Künstler Deutschlands, Österreichs und der Schweiz". Die Rede ist von Peter Kuchler (32), dritter seines Namens und Sproß der Weigelsdorfer Glas-Dynastie. Im Februar stellt er im noblen Wiener Hotel "Park Hyatt" aus. Wer sich schon vorher von den beeindruckenden Objekten verzaubern lassen möchte, sollte einen Ausflug ins Kuchler Haus, die "Gläserne Burg", in Weigelsdorf machen.

- Peter Kuchler III bei der Arbeit
- Foto: Julia Hall
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WEIGELSDORF. Weigelsdorf in Niederösterreich, 40 Kilometer südöstlich von Wien: Hier würde niemand eine Hochburg der Kunst vermuten. Doch ein junger Kreativer, der international Furore macht, hat das 2.700-Einwohner-Städtchen auf der Weltkarte der Künste etabliert. Peter Kuchler III formt dort in der familieneigenen Werkstatt Objekte aus flüssigem Glas, die nicht nur in der Kunstszene Schwärmerei und Staunen auslösen. Das „Forbes-Magazin“ ernannte Kuchler zum „spannendsten Künstler in Deutschland, Österreich und der Schweiz“. Aus allen Himmelsrichtungen reisen Sammler und Kunstfreunde an, um einen Blick in die Werkstatt zu erhaschen. Und um im angeschlossenen Glasmuseum samt Skulpturengarten (Adresse: 2483 Weigelsdorf, Pottendorfer Straße 24 – 28) die Kuchler-Objekte genauer in Augenschein zu nehmen.
Jetzt in der Vorweihnachtszeit ist der Zustrom besonders groß. Denn der Wert der Exponate auch als kostbares Geschenk wurde längst erkannt. Kuchler:
„Da ich im absoluten Unikat-Bereich arbeite, sind meine Kunstwerke oft verkauft, bevor sie es überhaupt ins Internet schaffen. Meine Kunst ist gedacht zum Leuchten und fällt in die Sparte Optical Art, Abstrakte Kunst und Lichtkunst.“
Glas als Familientradition
„Ich wurde 1991 in eine Glasdynastie geboren - deswegen auch Peter Kuchler III.“ – so stellt sich der Niederösterreicher selbst vor.
„Mir wurde es sozusagen in die Wiege gelegt, mit Glas zu arbeiten. Ich entschied mich für die brachialste Art - das flüssige Glas.“

- Höchste Konzentration während der Arbeit
- Foto: Julia Hall
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Von Anfang an stand es für Kuchler fest, die Grenzen seines Handwerks in Richtung der Kunst hinter sich zu lassen.
„Da es in Österreich kaum hochwertige Möglichkeiten gab, sich als Glasmacher auszubilden, lernte ich von den besten Meistern in Schweden, Amerika und Italien. Es gab jedoch ein Problem: Egal in welchem Land - jeder lehrte mich die gleichen Techniken, die es seit Tausenden Jahren gibt, um Glas einzufärben. Ziemlich begrenzt in der Kreativität und mit einer Handvoll Techniken kam ich nach Österreich zurück. Mit dem Wissen, Kunst zu kreieren, die jeder bessere Glasbläser kopieren kann. Deswegen tüftelte ich acht Jahre lang und entwarf meine eigene Technik: präzise, dreidimensionale und detailreiche Muster, angesichts derer sich jeder Glasbläser in Murano fragt, wie zum Teufel macht er das bloß?“

- Unverkäuflich: Dieses Glas-Objekt von Peter Kuchler wurde vom Magazin "Forbes" ausgezeichnet
- Foto: www.empireofglass.at
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In der Fachwelt ist man ob dieser Herangehensweise des Lobes voll. Das Magazin „Reflection of Optical Art“ schreibt:
„Kuchler erweckt mit seinem Schema von Mustern und Farben den Eindruck einer ununterbrochenen Bewegung, fein und konstant, jedoch nicht aggressiv, sondern angehaucht an eine natürliche Bewegung aus der Natur. Als Inspirationen dienen oft gesammelte Eindrücke und Erinnerungen – einer gebrochenen Welle des Ozeans, einem beruhigenden Sonnenuntergang, einem knisternden Lagerfeuer oder erfrischendem Waldspaziergang. Seine Werke vermitteln Optimismus und die Energie sowie auch eine gewisse und beruhigende Mystik. Die dynamischen und präzisen Muster schwingen durch das massive Glas der Kunstwerke und laden den Betrachter dazu ein, in eine faszinierende Welt einzutauchen. Kuchler erreicht diesen Effekt meisterhaft durch die durchdachte Beleuchtung eines jeden Kunstwerkes.“
Inspiriert von Klimt, Kandinsky und Warhol
Fragt man ihn nach seinen Vorbildern, so nennt Peter Kuchler drei Namen:
„Inspiriert hat mich die Formschönheit von Klimt, die Abstraktion von Kandinsky und die Farbenpracht von Andy Warhol. Ich habe einen Mix aus Glasbläserei, Bildhauerei & Malerei entwickelt, um Menschen zu berühren mit dem, was ich erschaffe. Ich möchte, dass die Zeit kurz stehen bleibt und man sich in den Details verliert. Die Spirale in meinen Werken ist mein roter Faden, mein Wiedererkennungswert. Sie steht für meinen Leitspruch: Ewig. Einzigartig.“
Handarbeit mit der Krone als Schutz
Die Herstellung der bis zu 25 Kilo schweren Objekte ist übrigens eine harte körperliche Arbeit, bei der Kuchler auch eine österreichische Tageszeitung als Hilfsmittel benutzt:
„Ich forme das flüssige 1200 Grad heiße Glas mit meinen Händen. Als Schutzschicht verwende ich die tägliche, nasse Kronen-Zeitung. Die vielen Papierschichten isolieren ganz gut und ich kann das Glas fühlen, ohne mich stark zu verbrennen.“

- Die gläserne Burg in Weigelsdorf ist einen Besuch wert.
- Foto: #busyshutters
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Ausflug in die "Gläserne Burg"
Das Glasmuseum sowie die benachbarte Kunstgalerie (2483 Weigelsdorf, Pottendorfer Straße 24 – 28) sind in der Weihnachtszeit bis zum 23. Dezember täglich geöffnet. Im eindrucksvollen Geschenke- und Unikate-Shop gibt es Exponate für jeden Anlass und in jeder Preisklasse.
Für Anfänger, Versuchsfreudige und auch als perfektes Geschenk: Glasbläser-Kurse mit Peter Kuchler (jeweils ein bis drei Stunden) vom 1. bis 18. Februar 2024. Anmeldungen online unter www.empireofglass.at

- Impressionen aus der hauseigenen Galerie
- Foto: Julia Hall
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Award für Hilde Kuchler
Die Firmen- und Familien-Doyenne Hilde Kuchler erhielt am 20. November 2023 den „move on“ Award der Wirtschaftskammer Niederösterreich für ihr Lebenswerk.
Einzelschau bei Art at the Park
Im Februar 2024 wird Peter Kuchler mit einer Einzelausstellung bei der Wiener Kunstmesse Art at the Park (22. – 25. 2. im Hotel Park Hyatt, 1010 Wien) gewürdigt.
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