Rascher Zugriff: Ein Inder ist in Haft

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Oberwaltersdorf erneut in den Schlagzeilen: Indischer Sikh-Guru sollte Opfer eines Attentates werden
Bmg. Markus Gogollok sieht‘ s gelassen: Nachdem das Finanzdesaster der Gemeinde den regionalen Blätterwald beherrschte, war die 4000-Seelen-Gemeinde Oberwaltersdorf mit einem Einsatz der Cobra tagelang in den Schlagzeilen.
OBERWALTERSDORF (zedl). Vergangenen Mittwoch hieß es für die Beamten der Cobra rasch zugreifen: Hatte man doch den Hinweis erhalten, dass vier Inder im Rahmen einer Veranstaltung einen Anschlag auf den Sikh-Guru Govinda Singh Dillian verüben wollten. Noch bevor die Vortragsreihe startete, wurden die vier Inder von der Cobra festgenommen. Ein Ereignis, welches laut Augenzeugenberichten und GemeindebürgerInnen sang- und klanglos über die Bühne ging. Nicht einmal die Veranstaltung wurde richtig registriert, geschweige denn das Polizeiaufgebot.
Vorgewarnt?
Die private Esoterik-Veranstaltung „Wissenschaft der Seele“ sei über eine deutsche Agentur schon vor einem Jahr gebucht worden, berichtet DI Christian Trubacek, „dass ein Vortrag von einem indischen Guru gehalten werden wird, war uns vorher nicht bekannt.“ Da es sich um eine Privatveranstaltung handelte, wurden auch keine Veranstaltungshinweise oder Plakate in der Gemeinde oder im Bezirk gesichtet, berichtet Bgm. Gogollok, vom Zugriff habe man in der Gemeinde nichts mitbekommen. Die hiesigen Polizeibeamten waren für die Außensicherung der Bettfedernfabrik zuständig, berichtet das Bezirkskommando.
„Wir sind jedoch freitags von der Polizei vorgewarnt worden“, erzählt Nina Kapun („Casa del vino“), die mit ihrem Team für die Getränkebar im Foyer verantwortlich gewesen war, Alkohol wurde allerdings nicht ausgeschenkt. Kapun: „Wir sind informiert worden, dass ein Attentat befürchtet wird. Die Attentäter sind angeblich schon vorher observiert worden und wurden dann nicht einmal mehr in die Bettfedernfabrik hineingelassen.“ „Wenns laut wird, nicht rennen, sondern ducken“, lautete die Anweisung der Cobra zum Team von Nina Kapun. Insgesamt sei das eine total friedliche Veranstaltung mit vielen Indern, Amerikanern und Deutschen gewesen, erzählt die Wirtin, „es waren offensichtlich alles gut situierte Leute, es gab sogar eine eigene Kleidungsvorschrift.“ Zudem sorgten die Veranstalter selbst für eine Leibesvisitation der Besucher, so Kapun. Drei Inder sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß, bei ihnen konnte der Verdacht eines möglichen Anschlags nicht bestätigt werden, lauten die jüngsten Meldungen der Staatsanwaltschaft Wien (zu Redaktionsschluss), der vierte ist noch wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Haft.
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