Kommentar
Wohnst du noch oder lebst du schon?

- hochgeladen von Maria Ecker
Kommentar zu "568 neue Wohnungen sorgen in Pottendorf für Wirbel"
Man wohnt. Das braucht man nicht definieren. Das ist ein Zustand", soll Gerhard Polt zum Thema Wohnen gesagt haben. Aber wie definiert man Leben? In den letzten Jahren hat sich das Leben pandemiebedingt vermehrt dort abgespielt wo man auch wohnt. Das hat sich natürlich auf die Nachfrage nach Wohnungen mit eigenen Freiflächen ausgewirkt, mehr Leute wollen raus aus der Stadt und im Bezirk Baden wurde auch fleißig (gemeinnützig und großformatig) gebaut. Ein Tiefgaragenplatz gehört mittlerweile ebenso zum Standard dieser neuen Wohneinheiten wie eine Terrasse oder ein kleiner Eigengarten. Manchmal spaziere ich mit dem Hund durch eine dieser neuen Siedlungen. Ganz ehrlich: Zu meinem Wohntraum gehört keine 40 Quadratmeter große doppelstabmattenumzäunte Rasenfläche, die von mindestens fünf Nachbarwohnungen aus komplett einsehbar ist. Auf Twitter hat jemand dem derzeit gängigen Baustil einen Namen gegeben: Neue deutsche Trostlosigkeit. Da finde ich Schrebergartensiedlungen - die ja in der Pandemie eine Renaissance erleben - noch um einiges attraktiver.
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