Die Wurzel aller Übel
Morgens halb acht in Österreich: Statt Jausenbrot und Mathebuch packen reihenweise österreichische Schüler Uzis und Blendgranaten in ihre Schultaschen. Andere schnappen sich beim Boxenstopp in der Küche den Integralhelm und besteigen 400-PS-Flitzer. Dann jagen sie am nächsten Zebrastreifen ein paar Rentner. Wieder andere springen mit ihren Motorrädern durch Schaufenster oder stürzen sich im Lilia-Kuh-Dress mit Skiern vom nächsten Hausdach.
Da gibt’s nur eins: Wir müssen endlich auf die tiefschwarze Ritterin aus Wien (BMI) und ihre wiener Gefährten hören und das Übel gleich an der Wurzel ausrotten. Sie haben nach gründlicher statistischer Untersuchung das – als Killerspiel inkarnierte – Böse als Erste erkannt. Auf den Scheiterhaufen mit den Killerspielen!
So einfach und bestechend der Schlachtplan auch ist, kläglich scheitern wird er: Scheiterhaufen entsprechen nicht ganz den Regeln der Political Correctness. Lobbyisten laufen Sturm gegen die PC-Spiele-Verderber und Elternverbände warnen bereits davor, dass die Kinder dann am Sonntagmorgen bereits ab 7:52 Uhr im elterlichen Schlafzimmer um Aufmerksamkeit betteln.
Gewalt an Schulen war aber nur der Anfang: Kreative Statistiker fanden kürzlich heraus, dass nicht nur Ego-Shooter unsere Kinder zerstören: Das Online-Training mit Sportspielen suggeriert ihnen, sie wären auch im realen Leben talentierte Skispringer, Motocross-Fahrer oder sturmerprobte Einhandsegler. Nun kommen die Lieferanten von Gipsbinden, Krücken und Rollstühlen nicht mehr mit der Produktion hinterher. Die Arbeitsämter fordern eindringlich die österreichische Hacker-Regelung, um der gewaltigen Schwemme arbeitsloser A747-Piloten Herr zu werden, die Microsoft und Co. Tag für Tag ausbilden. Von den verheerenden Auswirkungen der Schachspiele ganz zu schweigen.
Verbote braucht das Land! Nicht nur Ego-Shooter, sondern alle potenzielle Gefahrenquellen sind zu eliminieren.
So zum Beispiel Brot. Brot bringt statistisch eine weit größere Gefahr als Killerspiele. Über 90 Prozent der Amokläufer konsumieren in den 24 Stunden vor ihren Massakern Brot. Noch fataler sind Eltern. Die Statistik belegt eindeutig: Jeder Verrückte hat welche!
Wie viele Menschenleben man da retten könnte! Um Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen oder nicht anständig erziehen, brauchen wir uns dann zum Glück keine Gedanken mehr zu machen, denn sie verbietet das Gesetz ja gleich mit.
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