Die Flucht vor dem Krieg
Was steckt hinter den Asylwerbern, die Bezirksblätter fragten bei den zuständigen Personen nach.
BEZIRK (chriss). Der Flüchtlingsstrom will nicht abreißen, jeden Tag hört man neue Meldungen, dass wieder zig Personen im Grenzraum Bruck an der Leitha von der Polizei aufgegriffen wurden. Menschen, die vor Krieg, Angst und Folter flüchten und in Europa hoffen, ein neues Leben zu beginnen. Doch wer sind diese Menschen, wo kommen sie her, wo sind sie jetzt untergebracht? Die Bezirksblätter recherchierten im Bezirk, was sich die Asylwerber von Österreich erhoffen.
Integration
"Die Gemeinde Hof ist Vorreiter bei der Unterkunft von Asylwerbern", erklärt Herbert Eder von der zuständigen Firma "SLC", die im Auftrag des Landes NÖ die Betreuung übernimmt. 20 Personen, aufgeteilt auf zwei private Häuser, leben in Harmonie mit der Bevölkerung.
Stolzer Bürgermeister
"Es gab großartige Unterstützung von den Bewohnern, jeder Asylwerber hat bereits ein Fahrrad gespendet bekommen und bekommt regelmäßig Deutschunterricht", ist Bgm. Hubert Germershausen stolz auf das Engagement der Bevölkerung. Es gibt intensiven Kontakt zu den Nachbarn, dass zu einer leichteren Integration der Asylwerber führt. Von wo diese Personen herkommen? "Eine Familie stammt aus Syrien, der Vater war Manager in Damaskus und seine Kinder haben eine gute Schulbildung. Doch aufgrund des Zustandes, dass sein Haus zerbombt und viele Freunde getötet wurden, blieb ihm keine andere Möglichkeit als zu flüchten", schildert Eder und ergänzt, "solche Asylwerber wünschen sich nichts mehr, als sofort zu arbeiten und ein neues Leben aufbauen." Man fragt sich, warum gut situierte Personen nicht legal nach Österreich einreisen dürfen, jedoch würde man kein Visum bekommen und muss den gefährlichen Weg über die Schlepper gehen.
Hainburg und Bruck
In Hainburg ist das erste Asylwerberheim vor einigen Wochen schon entstanden. Dort leben Personen, die gesundheitsbedingt geschwächt sind und medizinische Versorgung benötigen. "Ihre Angehörigen dürfen auch dort leben", sagt Eder. In der Bezirkshauptstadt Bruck gibt es sich seit kurzem eine neue Bleibe für Asylwerber, die in der ehemaligen Ölmühle leben werden. Zwei Iraker sind bereits eingezogen. Einer der beiden berichtet, dass die Schlepperfahrt über Griechenland nach Österreich 3.500 Euro gekostet habe. Er flüchtete, weil in seiner Heimatstadt seit Monaten Krieg herrscht. Was er sich von Österreich erhofft? "Sicher fühlen und ein Dach über dem Kopf zu haben reicht vollkommen. Ich bin froh, hier zu sein."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.