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Was hinter den Mauern der Burg Leopoldsberg passiert, wissen weder die Bürger noch der Bezirk.
DÖBLING. Unvergleichlich schön ist der Blick vom Leopoldsberg über Wien. Doch oben angekommen, stehen Spaziergänger auf einer Baustelle – und das schon seit 2010. Die Fenster und Türen der Burg am Leopoldsberg sind großteils mit Brettern verbarrikadiert, am großen Holztor eine Tafel: "Baustelle – betreten verboten!" Vor der Mauer ein Container mit Aushub und alten Holztüren. Von Baustellengeräuschen aber keine Spur. Was drinnen passiert, kann man nur erahnen.
Der Grundeigentümer, das Stift Klosterneuburg, hat schon 2007 dem Architekten Alexander Sera ein hundertjähriges Pachtrecht für die gesamte Anlage eingeräumt. Dazu gab es allerdings die Auflage, bis 2011 die Sanierungsarbeiten abzuschließen. Doch dazu kam es erst einmal nicht. Bezirksvorsteher Adolf Tiller (VP) sagt: "Es gab keinerlei Originalpläne der Burg, weder in Wien noch im Stift, also musste der Pächter gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt die gesamte historische Bausubstanz und alle Mauern untersuchen und die ursprünglichen Pläne nachvollziehen. Das dauert."
Pläne liegen vor
Der Bezirk habe dann sofort die Erteilung der benötigten Baubewilligung forciert, die vor eineinhalb Jahren erteilt wurde. "Der Architekt hat die Gestaltung eines Burggartens mit eingereicht, es sollen Schotterwege und schöne Rasenflächen kommen, vergleichbar mit denen im Schloss Belvedere." Gasthaus wird es keines mehr geben, denn die Ausflugsgastronomie habe dort schon zuletzt nicht mehr funktioniert, sie sei zu wetterabhängig. Dafür sollen der vorhandene Rittersaal und zwei neue Säle im Burginneren für Veranstaltungen genutzt werden. Das Stift hätte bestätigt, dass die Burg bald wieder begehbar sei. Dann solle auch die Kirche saniert werden.
Kampf um Öffnung
Michael Lenzenhofer von der Initiative „Weltkulturerbe Grinzing“ hat schon vor drei Jahren die sofortige Öffnung des Burgareals gefordert. Seine Petition hat mehr als 3.000 Unterschriften. 2013 hat sich der Petitionsausschuss des Wiener Gemeinderates mit der Sache befasst – und den Antrag abgelehnt. Lenzhofer beharrt dennoch darauf, dass das Burg-areal öffentlich zugänglich sein müsste. Es gehe aus dem Vertrag hervor, dass die Kirche nutzbar zu bleiben habe.
Weder der Pächter noch das Stift Klosterneuburg waren für eine Stellungnahme erreichbar.
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